29 Mrz. Gendern und SEO – 4 Tipps, damit deine Keywords trotzdem ranken
Veröffentlicht am 12. April 2021 | von Maike Burk
Mit gender-sensibler Sprache rankt man schlechter. Stimmt das? Wie du in der Suchmaschinenoptimierung mit inklusiver Sprache umgehst – und wie du trotzdem bei Google rankst.
Auf deutschen Websites wird meistens noch das „generische Maskulinum“ verwendet. Vorausgesetzt wird, dass sich alle Personen davon angesprochen fühlen.
Fakt ist aber: Meine Zielgruppe fühlt sich davon nicht angesprochen. Das weiß ich, weil es mir gesagt wurde – und dafür bin ich dankbar, weil ich mit dieser Info besseren Content für meine Leser:innen entwickeln kann.
Vielleicht geht es deiner Zielgruppe ja genauso; oder du bist Dienstleister:in und möchtest trotz inklusiver Sprache bei Google ranken? Dann ist dieser Artikel der richtige für dich.
Fragen, die in diesem Artikel beantwortet werden
✓ Werden Seiten mit gegenderten Texten schlechter gerankt?
✓ Welche Sonderzeichen kann ich verwenden, um trotz einer gender-neutralen Sprache im Netz gefunden zu werden?
✓ Bezieht der Algorithmus sprachliche Entwicklungen mit ein?
✓ Welche Berufsgruppen sind besonders betroffen?
✓ 4 Tipps: Wie du mit eventuellen Nachteilen umgehst
#31 Gendern und SEO
Wie du gender-sensible Texte verfasst, als Dienstleisterin rankst und mit eventuellen Nachteilen im SEO umgehen kannst.
– Paarform:
– Binnen‑I:
– Schrägstrich:
Leser und Leserinnen
LeserInnen
Leser/innen
Damit sprichst du alle Geschlechter an:
– Gender-Sternchen:
– Unterstrich:
– Doppelpunkt:
– (m/w/d)
Leser*innen
Leser_innen
Leser:innen
Leser (m/w/d)
Vor- und Nachteile von gender-neutraler Sprache für deine Website
– Wie du siehst, werden beim Gendern Sonderzeichen verwendet wie *, :, / oder du verwendest Begriffe doppelt (Leserinnen und Leser).
Fakt ist: Sonderzeichen verschlechtern die Lesbarkeit deiner Texte, Doppelungen ziehen den Lesefluss in die Länge. Das musst du einfach wissen und an anderen Stellen die Nutzerfreundlichkeit deiner Seite verbessern. Zum Beispiel durch ein tolles Webdesign und leicht lesbare Texte.
+ Mit einer gender-sensiblen Sprache sprichst du alle Menschen an. Damit entsteht ein Dialog – und deine Leser:innen fühlen sich alle angesprochen. Falls du Zweifel hast: Frag , was sich deine Zielgruppe wünscht.
+- Was Rankings angeht, kannst du Vor- und Nachteile teile haben. Es kann sein, dass du durch die Verwendung einer weiblichen Version wie „Designerin“ schlechter rankst als deine männlichen Wettbewerber. Es kann aber auch sein, dass du durch gegenderte Begriffe für mehrere Varianten eines Suchbegriffs rankst.
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Sophie – Newsletter-Abonnentin
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1. Was suchen deine Kund:innen?
Ich habe vier Berufsgruppen danach untersucht, wie häufig jeweils die maskuline und die feminine Version eines Keywords gesucht wird. Hier siehst du die Ergebnisse:
Texter
Texterin
Arzt
Ärztin
Grafiker
Grafikerin
Kosmetiker
Kosmetikerin
* Daten aus KW Finder, März 2021
1.800
320
226.00
8.400
3.500
590
1.100
10.300
Fazit aus meiner Mini-Recherche: In den meisten Fällen wird die maskuline Variante häufiger gesucht. Nur bei dem Begriff Kosmetiker:in hat die feminine Variante ein höheres Suchvolumen. Dienstleisterinnen haben also in vielen Fällen einen Nachteil, was das Potenzial von SEO angeht, weil sie weniger gesucht werden.
2. Was rankt wie?
Das ist aber noch nicht das Ende vom Lied – denn wir wissen noch nicht, ob du als Ärztin, Anwältin und Architektin nicht doch unter den Begriffen Arzt, Anwalt, Architekt gefunden wirst. Immerhin ist Google in der Lage, Themen und Synonyme zu verstehen.
Schauen wir uns die Suchergebnisse für das generische Maskulinum sowie für gegenderte Suchanfragen genauer an. Auch dazu habe ich einige Stichproben gemacht:
Suche nach „Texter München“
Bei meiner Suche nach „Texter München“ bin ich tatsächlich auf eine Dienstleisterin gestoßen. Leider spricht das Ergebnis aber nicht für eine positive Entwicklung in Sachen SEO, denn: Im Titel steht der Begriff „Texter“ im generischen Maskulinum.
Smarter Move von der Texterin, aber für unsere Suche nach nicht-männlichen rankenden Dienstleistern ist das Ergebnis enttäuschend, da keine „Texterin“ bei der Suche nach „Texter“ rankt. Ich habe diesen Test mit anderen Städten wiederholt und leider ausnahmslos männliche Dienstleister gefunden.
Fazit: Bei Suchbegriffen im generischen Maskulinum ranken männliche Dienstleister, außer du nutzt als Dienstleister:in auch die männliche Form. Nicht die eleganteste Lösung, aber scheint zu funktionieren.
Suche nach „Schreinerin“
Bereit für die nächste Ernüchterung? Bei der Suche nach „Schreinerin“ wird Google ungläubig und schlägt „Schreiner“ als Korrektur vor. Daran müssen wir noch arbeiten, Google.
Gegenüberstellung „Grafiker“ und „Grafikerin“
Jetzt wird es ein bisschen lächerlich. Bei der Suche nach „Grafikerin“ werden Videos von Grafikerinnen angezeigt, erst nach weiterem Scollen findet man dann Dienstleisterinnen. Bei der Suche nach „Grafiker“ dagegen bekommt man direkt eine Liste an Dienstleistern.
Meiner Meinung nach hätte ich als Userin bei beiden Suchen dieselbe Intention: Nämlich eine:n Grafiker:in zu finden und möglichst zügig ein Portfolio mit Case Studies anzuschauen.
Leider muss man aber auch sagen, dass die Top-Rankings immer davon abhängig sind, wie mit den Inhalten interagiert wird. Offensichtlich werden die Videos also angeklickt.
Suche nach allen körperlichen und geistigen Geschlechtern
Die letzten Beispiele haben den Unterschied zwischen femininen und maskulinen Suchanfragen beleuchtet. Aber was ist mit Suchanfragen, die alle körperlichen und geistigen Geschlechter miteinbezieht? Versteht Google das? Ich habe das Thema am Beispiel „Architekt:in“ untersucht.
1. Mit Gender-Sternchen: Architekt*in
Unter diesem Suchbegriff ranken im Local Snack Pack Architekturbüros, die von Männern geführt werden.
2. Mit Doppelpunkt: Architekt:in
Bei Verwendung des Doppelpunkts ranken Architekturbüros, die von Frauen geführt werden – ebenso im Local Snack Pack.
Die eigentliche Idee vom Sternchen und Doppelpunkt ist ja, dass alle Geschlechter auffindbar sein sollten, das scheint nicht zu funktionieren. Hinweis: Wenn man diesen Test mit anderen Berufsgruppen macht, kommen wieder andere Ergebnisse raus. Google scheint diese Art der Suchanfragen also noch nicht zu einordnen zu können.
3. Mit Unterstrich: Architekt_in
Google fragt „meintest du Architekt In“. Darüber hinaus ranken Stellenausschreibungen.
4. Mit (m/w/d): Architekt (m/w/d)
Anstatt Architekturbüros (Dienstleistungen) finden wir:
– einen wissenschaftlichen Artikel
– Stellenausschreibungen
Zwischenfazit
Wahrscheinlich gibt es zu wenige Daten, weil noch zu wenig gegendert gesucht und optimiert wird.
Ob du durch gender-sensible Sprache Nachteile im Ranking hast, kommt auf dein Thema und das Suchverhalten deiner Zielgruppe an. Eine individuelle Antwort findest du nur, indem du eine Keyword-Recherche machst. Nur so weißt du, was deine Kund:innen wirklich suchen.
Meine Untersuchungen waren inspiriert von Malte Landwehr von Searchmetrics. Er hat eine genauere Untersuchung mit 65 Berufsgruppen durchgeführt, diese findest du in Landwehrs Facebook-Post.
Googles Probleme mit dem Gendern
Ist Google also Schuld, dass wir diese sprachlichen Herausforderungen haben? Ist der Algorithmus doch nicht so „schlau“ wie immer behauptet wird?
Konkret gefragt: Kann Google bei „Grafiker“ nicht einfach männliche Dienstleister ausspielen und bei „Grafikerin“ weibliche? Ganz so einfach ist es leider nicht. Werfen wir mal eine Vogelperspektive auf das Thema aus Google-Sicht:
In unserem Sprachgebrauch haben wir lange das generische Maskulinum als Ansprache für alle verwendet. Jetzt beginnen wir, zu differenzieren – auch für Google eine Transformation. Diese bringt ein paar Komplikationen mit sich:
1. Suchen wir nach der männlichen Form eines Suchbegriffs wie „Architekt“ oder „Hochzeitsfotograf“, ist es uns mit höherer Wahrscheinlichkeit egal, ob wir am Ende einen Mann oder eine Frau beauftragen. Wir wollen ein schönes Zuhause oder schöne Erinnerungen an einen besonderen Tag im Leben – also zählt das Portfolio als eines der wichtigsten Auswahlkriterien.
Fazit: Geben wir die männliche Form ein, meinen wir meistens Männer und Frauen.
2. Suchen wir „Masseurin“ oder „Hausärztin“, suchen wir mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Frau. Das schließt Männer aus.
Fazit: Die feminine Variante von Keywords schließt Männer aus.
Das ist für Google keine leichte Aufgabe – ich bin mir aber sicher, dass es in der Zukunft eine Lösung geben wird. Bis dahin müssen wir smart mit dem Thema umgehen und durch unser Suchverhalten einen Beitrag dazu leisten. Lies dir dazu unbedingt die nächsten Abschnitte durch.
Du musst Verantwortung übernehmen…
Die oben aufgeführten Beispiele zeigen: Unsere sprachlichen Gewohnheiten haben trotz einer wachsenden Transformation noch immer einen Einfluss auf die Art, wie wir suchen – und damit auch auf Rankings.
Wenn wir also möchten, dass Google SEO in Zukunft gender-neutrale Suchergebnisse anzeigt – dann müssen wir auch gender-neutral suchen: „Webdesignerin“ / „Texter:in“ / „Grafiker und Grafikerin“.
Das ist sicher eine Umstellung und führt vielleicht auch nicht immer zum gewünschten Suchergebnis – aber es ist einen Versuch wert. Wenn sich die gender-neutralen Suchanfragen häufen, wird auch mehr Content darauf optimiert. Nur so bekommt das Thema mehr Relevanz und mehr Aufmerksamkeit.
Google springt immer auf die Trends und Entwicklungen auf, die von uns als Internet-Nutzer:innen ausgehen. Das mobile First Update wurde ausgerollt, weil wir Menschen wie verrückt und immer mehr mobil surfen.
Und noch ein Reminder: Was nicht gesucht wird, wird nicht gefunden.
1. Optimiere auf mehrere Keywords
Schauen wir uns nochmal ein Beispiel aus den Suchanfragen an:
Grafiker wird 3.500 mal gesucht, Grafikerin 590 mal. Wenn du auf beide Keywords optimierst, kannst du die Suchvolumen addieren und für beide Begriffe ranken. Hier ein paar Beispiele:
– Der Begriff Grafiker steckt auch in Grakikerin
– Verwende Begriffe wie Architektur-Büro oder Friseur-Salon
– Stelle Fragen wie „Du bist unzufrieden mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin?“…
Wichtige Hinweise:
1. Täusche deine potenziellen Kund:innen nicht. Wenn jemand explizit nach einem Dienstleister oder explizit nach einer Dienstleisterin sucht, kann ein nicht zutreffendes Ergebnis zum Absprung führen – das ist schlecht für deine Rankings. Die Hausaufgabe ist also immer, deine Inhalte zielgruppengerecht zu gestalten, sieht auch Punkt 2.
2. Ob das im Einzelfall tatsächlich funktioniert, hängt von der Suchintention der Begriffe ab. Ist die Suchintention für beide Begriffe dieselbe, kannst du für beides ranken – handelt es sich um zwei verschiedene Suchintentionen, wird es nicht funktionieren. Das ist vom jeweiligen Thema und Keyword abhängig.
2. Nutze Info-Suchanfragen
Auf der Kundenreise gibt es viele Schritte. Die Suche nach beispielsweise einem oder einer Dienstleister:in ist nur einer davon.
Viel höher sind die Suchanfragen im Infobereich (80% der Suchanfragen). Hier werden generelle Fragen beantwortet wie zum Beispiel: „Wie fange ich mit Online-Marketing an?“ / „Welche Nahrungsergänzungsmittel benötige ich in der Schwangerschaft?“ / „Was ist der Unterschied zwischen einem E‑Bike und einem Pedelec?“ …
Mit diesen Keywords hast du gar kein Gender-Problem und baust zusätzlich Vertrauen Zielgruppe auf und stärkst deine Expertise.
3. Optimiere auf die Berufsbezeichnung
Anstatt gegendert zu ranken, kannst du auch auf die Berufsbezeichnung selbst optimieren. Beispiel: „Übersetzungsbüro“ anstatt „Übersetzer“ oder „Übersetzerin“.
Tipp: Mach erstmal eine Keyword-Recherche und finde heraus, ob das Problem bei deiner Berufsbezeichnung überhaupt existiert. Vielleicht wird die weibliche Version sogar häufiger gesucht?
4. Optimiere ganzheitlich
Nun haben wir den Fokus komplett auf das Thema Keywords gelegt. Natürlich sind Keywords aber nur ein Teilaspekt in der Suchmaschinenoptimierung – noch viel wichtiger sind die sogenannten Nutzersignale und dass du auf die Suchintention optimierst.
Die exakte Nennung von Keywords ist nicht das Ende vom SEO-Lied. Es geht um viel mehr als das.
Hol deine Zielgruppe ganzheitlich ab, sprich mit deinen Kund:innen und recherchiere, was dein Wettbewerb macht und welche Themen, Infos und Leistungen für dein Wunsch-Keyword bereits ranken.
Fazit
Beim Gendern hat Google noch Nachholbedarf. Und wir als Suchende im Netz ebenso. Dieses Thema macht mal wieder deutlich, wie wichtig eine ganzheitliche Optimierung im Netz ist. Dazu gehört, dass…
– du deine Zielgruppe gut kennst oder kennenlernst
– du entsprechende Inhalte für die einzelnen Schritte der Customer Journey entwickelst
– du nie optimierst, ohne eine Keyword-Recherche und die Untersuchung der User-Intention
Was wäre, wenn deine Traumkund:innen von ganz alleine auf dich zukommen würden?
Lerne in meinem SEO-Freunde-Newsletter, wie du mit deiner Website bei Google sichtbar wirst und automatisch die richtigen Kund:innen anziehst:
„Ich habe dank deiner Hilfe schon wieder einen richtig gut rankenden Artikel (Suchvolumen 1.300), schwanke zwischen Platz 1 und 3 🥳.“
Cristina – Newsletter-Abonnentin
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Judith Schenten
Posted at 10:02h, 13 AprilHey Maike,
super spannend und informativ. Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag. Kleiner Tipp, oben ist die falsche Podcastfolge eingebunden. Ich höre mir das jetzt mal in Airr an und bin gespannt, ob du den Trailer schon gendertechnisch angepasst hast 😎.
LG Judith
Maike
Posted at 13:15h, 04 MaiHey Judith, danke dir für den Hinweis, habe ich kurz nachher direkt geändert. Super, das dir das aufgefallen ist, ich hoffe dir gefällt der Podcast 🙂
Beste Grüße Maike
Anna
Posted at 11:50h, 14 AprilLiebe Maike, danke für diesen super interessaten Artikel! Ich gendere immer und mir ist das Thema sehr bewusst – aber ich habe tatsächlich noch nie in Bezug auf SEO darüber nachgedacht. Augenöffenend! Liebe Grüße, Anna
Maike
Posted at 13:10h, 04 MaiDanke dir Anna, das freut mich sehr zu hören und motiviert mich natürlich sehr. Beste Grüße Maike 🙂
Holger
Posted at 21:47h, 03 JuliMaike, Du hast die systemisch-logischen Widersprüche erkannt, die die verschiedenen Varianten, Suchen und Erwartungen in der Suche mit sich bringen. Danke.
Ich finde, dass das geschriebene Gendern überbewertet wird. Klar, ist gerade en vogue. Nun auch noch nach den diversen Einfällen und Lösungsansätzen mit I_*: von Google zu verlangen (!) sich daran anzupassen wirkt IMO geradezu kindlich naiv trotzig. Auf die Diskussion habe ich schon gewartet… wie damals bei der XING-Suche. Fehlt nur noch der entsprechende #Aufschrei. Schau da noch mal.
Der Grundgedanke inklusiv(er) zu sein ist richtig und gut — aber um welchen Preis? Lesbarkeit, Exklusion durch Inklusion, mental/technischer Umstellungsaufwand auf eine nicht ausgegorene “Lösung” sind Aspekte, die mir eine Entwicklung bei den angenommenen Zielgruppen attraktiver und effektiver erscheinen lassen. In den meisten anderen Sprachen wird so ein Fass nicht aufgemacht. Wir generieren hier gerade Probleme die mehr Schaden verursachen als gesellschaftlich gutgemacht wird.
PS: mit kann man “vergenderte” Artikel in der Zeit und Co. wieder lesbar machen.
PPS: vielleicht sollten wir in HTML den Gender-Level via Meta-Tag kenntlich machen. DAS wäre eine konstruktive Lösung, um mit entsprechenden Texten logisch und gut umgehen zu können.
Maike
Posted at 19:37h, 31 JanuarHolger, danke für deinen Kommentar und schön, dass dir meine systemisch-logischen Gedanken gefallen.
Ich finde, dass ein Beharren auf „Tradition“ in der Sprache überbewertet wird. Ich handle selten en vogue, aber immer empathisch meinen Kund:innen gegenüber – die mir in der Vergangenheit geschrieben haben: „Maike, ich fühle mich von dir nicht angesprochen.“ (als ich noch nicht gegendert habe)
Kann mich sehr gut in das „nicht angesprochen fühlen“ hineinversetzen, wenn ich mit kindlich-naiv angesprochen werde – wozu ich auch feststellen muss, dass man so keinen 50-jährigen Mann ansprechen würde, um einen Standpunkt klar zu machen.
Insofern nutzen wir ja beide unsere Worte als ganz bewusstes Mittel.
Ich habe mich nur entschieden, dass ich mit meinen Texten eine Verbindung zu meiner Community herstellen möchte und mit meinem Grundwert Empathie Texte schreiben möchte. Darum kann ich mich gar nicht anders entscheiden, als zu gendern. Das mag nicht jedem gefallen, muss es auch nicht. Denn damit spreche ich genau die richtigen Menschen an. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich damit „gesellschaftlichen Schaden anrichte“ 😅.
Viele liebe Grüße, Maike
Nicole Schäfer
Posted at 09:50h, 20 SeptemberLiebe Maike, sehr aktuelles und wichtiges Thema. Ich bin mir sicher, dass in einem Jahr die Google Ergebnisse etwas anders aussehen.
Ulrike Fuchs
Posted at 14:53h, 22 JanuarLiebe Maike,
dass Google in Sachen Gendern noch Nachholbedarf hat, liegt vielleicht auch mit daran, dass es gerade im englischsprachigen Raum nur eine Form, nämlich das Maskulin, gibt. Da sagt man dann eben “Frau Minister” oder “Herr Minister” um den Unterschied zu erkennen und keine “Frau Minister” würde auf die Idee kommen, sich dirkriminiert zu fühlen. Das Problem mit Gendern im deutschsprachigen Raum ist, wie Du auch schön aufdröselst, es gibt noch immer keine einheitliche Form. Vielleicht sollten wir damit anfangen … Die künstliche Intelligenz kommt dann schon mit! 😉 Danke für diesen Artikel!
Viele Grüße, Ulrike
Maike
Posted at 19:15h, 31 JanuarJa, das ist ein spannender Punkt. Ich denke auch, dass die KI sich dran gewöhnen wird 🙂