User-Intention

Was ist die Such­in­ten­tion – und wie ver­bes­sere ich damit mein SEO?

Ver­öf­fent­licht am 22. Mai 2020  |  von Maike Burk

Die Such­in­ten­tion ist die wich­tigste Grund­vor­aus­set­zung, um bei Such­ma­schinen wie Google zu ranken. Was es damit auf sich hat und wie du die Such­in­ten­tion smart für deine SEO-Strategie nutzt.

Was ist die Suchintention?

 

Jede Such­an­frage passiert aus einem bestimmten Grund. Die Such­in­ten­tion beschreibt die Absicht, mit der ein User eine Such­an­frage tätigt. Google inter­pre­tiert diese Absicht für jede Such­an­frage, um die am besten passenden Ergeb­nisse für den Nutzer anzu­zeigen. Wir als Content-Ersteller müssen also die Such­in­ten­tion für unsere Keywords her­aus­finden, damit Google unsere Ergeb­nisse als relevant einstuft.

#09 Such­in­ten­tion

 

Hör dir die Podcast-Folge zum super wichtigen Thema Such­in­ten­tion an:

1. Defi­ni­tion Suchintention

 

„User Intent: When a user types a query, he or she is trying to accom­plish something. We refer to this goal as the user intent.“
Google

 

Sobald der User einen oder mehrere Begriffe in eine Suchmaske tippt, verfolgt er damit ein bestimmtes Ziel: In den meisten Fällen möchte der Nutzer

  • etwas wissen
  • etwas kaufen
  • irgendwo hin

 

Im SEO wird dieses Ziel oder diese Absicht als Such­in­ten­tion beschrieben – auch bekannt als User Intent.

Speziell Google ist mitt­ler­weile sehr stark darin, die Such­in­ten­tion zu inter­pre­tieren und so die rele­van­testen Ergeb­nisse für den Suchenden anzu­zeigen. Davon pro­fi­tieren du und ich als User jeden Tag, da wir meist extrem schnell die passenden Antworten auf unsere Fragen finden. Viel­leicht fällt dir auf, dass du früher meistens Seite 1, 2, 3… bei Google durch­sucht hast – und heute auf der ersten Ergeb­nis­seite schon fündig wirst.

Als Unter­nehmer und Sei­ten­bei­treiber müssen wir im Umkehr­schluss also auch diese Such­in­ten­tion inter­pre­tieren, um bei Such­ma­schinen ranken zu können. Ansonsten kann unser Content nicht als relevant ein­ge­stuft werden.

Zwei Beispiele von Suchintentionen

1) Stell dir vor, du googelst „Instagram Template Vorlage“. Du wünschst dir Design-Vorlagen, um deine Instagram-Postings und Stories zu gestalten. Auf den Ergeb­nis­seiten werden Design-Beispiele angezeigt, Anlei­tungen, wie man Templates gestaltet oder auch Vorlagen zum Download. Was du nicht sehen willst: Eine Design-Agentur, die dir eine Dienst­leis­tung verkaufen will. Letzteres würde nicht zu deinem Ziel passen.

2) Suchst du dagegen „Web­de­si­gner Hamburg“ bist du konkret auf der Suche nach einem Dienst­leister – und nicht nach einem Ver­gleichs-Artikel, ob WordPress, Typo 3 oder Wix das bessere Content Manage­ment System ist.

Unter­schied Such­in­ten­tion und Nutzerintention

Die Begriffe Suchintention und die Nutzerintention werden oft als Synonyme verwendet (passiert mir auch ständig). Tat­säch­lich unter­scheidet man aber zwischen den beiden. Ein Beispiel:

A) Du möchtest dir eine Immobilie kaufen. Das ist deine Nut­zer­inten­tion.

B) Auf dem Weg musst du viele Ent­schei­dungen treffen und sammelst Infor­ma­tionen. Diese kleinen Schritte sind deine Such­in­ten­tion:

  • Hauskauf finan­zieren wie?
  • Altes Haus oder Neubau?
  • Pro­vio­sons­frei kaufen?
  • In der Stadt oder außerhalb..?

Nut­zer­inten­tion

  • Hinter allen Such­an­fragen steht eine Nut­zer­inten­tion: Das Endziel des Users
  • Die Nut­zer­inten­tion ist der Such­in­ten­tion über­ge­ordnet

 

Such­in­ten­tion

  • beschreibt die einzelnen Schritte auf der Customer Journey
  • Die Such­in­ten­tion der Nut­zer­inten­tion daher unter­ge­ordnet
  • Eine einzelne Such­in­ten­tion macht häufig nur einen Teil­aspekt einer sehr komplexen Nut­zer­inten­tion aus

2. Bedeutung der Such­in­ten­tion für SEO

 

„Wenn du die Such­in­ten­tion nicht triffst, kannst du nicht ranken – egal wie gut du alles machst.“
Alexander Rus von Evergreen Media

 

Nur wenn der Google-Algo­rithmus die Such­in­ten­tion richtig inter­pre­tiert, kann die Such­ma­schine die besten Ergeb­nisse für den Suchenden aus­spielen. Und nur wenn der Suchende mit den Seiten-Vor­schlägen zufrieden ist, nutzt er die Such­ma­schine wieder.

Genau von diesem Prozess leben Such­ma­schinen: Von Usern, die immer wieder kommen. Und von Sei­ten­be­trei­bern, die darum auf diesem Such­an­bieter Werbung schalten. Aus diesem Grund hat Google ein Eigen­in­ter­esse daran, dass der Nutzer zufrieden ist, das ist deren Business-Modell. Da Google Nutzer-technisch einfach am besten performt, nutzen in Deutsch­land 93%* der Suchenden diese Suchmaschine.

Rück­schluss: Wenn Google die Such­in­ten­tion versteht und darauf basierend Ergeb­nisse ausspielt, müssen wir unseren Content auf die Such- und Nut­zer­inten­tion aus­richten. Logo, oder?

Wichtig + unbekannt = Potenzial

Es wundert mich ehrlich, wie wenige Sei­ten­be­trieber und SEOs sich mit diesem Thema beschäf­tigen: „Such­in­ten­tion“ wird nur 80 mal pro Monat gesucht, was darauf hindeutet, dass das Thema am deutschen SEO-Markt noch nicht richtig gesehen wird.

Dabei deuten alle großen SEO-Namen immer wieder darauf hin (Alexander Rus von Evergreen Media, Matt Cutts von Google, Ahrefs, und Google selbst in den Google Quality Rater Guidelines)

Das Gute für dich: Wenn du deine SEO-Strategie nach der User-Intention aus­rich­test, bist du anderen Sei­ten­be­trei­bern aktuell noch einen SEO-Sprung voraus. Im nächsten Abschnitt folgt der wich­tigste Schritt zur Inter­pre­ta­tion der Suchintention…

* zum Zeitpunkt der Ver­öf­fent­li­chung, Quelle: https://​www​.luna​-park​.de/​b​l​o​g​/​9​9​0​7​-​s​u​c​h​m​a​s​c​h​i​n​e​n​-​m​a​r​k​t​a​n​t​e​i​l​e​-​w​e​l​t​w​e​i​t​-​2014/

3. Such­in­ten­tions-Typen

 

Aber wie jetzt die Such­in­ten­tion her­aus­finden? Dazu benötigen wir eine Keyword-Recherche. Die gefun­denen Such­be­griffe werden dann in Kate­go­rien unter­teilt. Hierzu gibt es ver­schie­dene Modelle – aus der SEO-Branche aber auch von Google selbst. Letzteres finde ich für den Einstieg am anschaulichsten:

Klas­si­fi­zie­rung nach Google

 

KNOW KEYWORDS

Bei der Suche nach einem „Know-Keyword“ will der User etwas wissen. Oft handelt es sich um Defi­ni­tionen, Erklä­rungen oder auch Anlei­tungen. Hier wird unter­schieden, ob der User eine aus­führ­liche oder nur eine sehr kurze Info benötigt. Letzteres wird als „Know Simple“-Suchanfrage bezeichnet: 

Know-simple-Suchanfragen

User wollen bei­spiels­weise wissen:

  • Wie wird das Wetter morgen?
  • Welchen Umfang hat die Erde?

 

Diese Fragen werden bei Google als soge­nannte Featured Snippets beant­wortet, sodass der User die Antwort bereits erhält, ohne auf eine Seite zu klicken.

 

DO KEYWORDS

Bei der Suche nach einem „Do-Keyword“ möchte der User etwas machen: Netflix schauen, Badeanzug kaufen, SEO-Check­liste downloaden.

In der SEO-Branche begegnen dir alter­nativ diese beiden Kategorien:

  • Com­mer­cial Keyword: User kauft etwas
  • Tran­sac­tional Keyword: User lädt sich etwas runter

 

Ich finde die Zusam­men­fas­sung unter „Do“ für den ersten Schritt einfacher, weil zwischen Com­mer­cial und Tran­sac­tional manchmal schwer zu unter­scheiden ist.

 

GO KEYWORDS

Bei dieser Such­an­frage will der User irgendwo hin: Rewe, Kino, Park, Zahnarzt… Da diese Such­an­fragen einen örtlichen Bezug haben, fallen sie in die Kategorie Local SEO.

 

MISCHFORMEN

Es gibt nicht immer nur eine Such- oder Nut­zer­inten­tion hinter einem Keyword – der „Intent“ kann sich von Nutzer zu Nutzer unter­scheiden. Ob eine Mischform das auf dein Keyword zutrifft, merkst du daran, dass Google unter­schied­liche Content- und Seiten-Arten rankt, um alle Inten­tionen abzudecken.

4. Such­in­ten­tion in der Keyword-Recherche

 

Der Search Intent ist ganz eng verwoben mit der Keyword-Recherche. Diese benötigst du, um die Such­in­ten­tion für den jewei­ligen Such­be­griff her­aus­zu­finden. Ein kurzer Einblick, wie sich der Umgang mit Keywords in den letzten SEO-Jahren ent­wi­ckelt hat und welche Schritte du heute gehen musst:

 

Früher
haben SEOs die Keyword-Recherche genutzt, um Such­be­griffe zu finden und im Text zu verteilen. Aber das Leben bleibt nicht stehen – und diese Methode reicht nicht mehr aus, um Seiten zu ranken (ansonsten würden ja alle Seiten ranken, das würde auch wieder nicht funk­tio­nieren, weil es nur begrenzt Plätze gibt, you get my point…).

Heute
nutzen wir die Keyword-Analyse, um die User-Intention her­aus­zu­finden, dafür passenden Content raus­zu­schmet­tern und so auf den SEO-Gipfel zu klettern, yes! Ich habe hierzu übrigens ein umfas­sendes Online-Training ent­wi­ckelt, mit dem du die Keyword-Recherche richtig und mit folgenden Steps angehst:

  1. Keyword-Analyse
  2. Such­in­ten­tion bestimmen
  3. Content-Formate / Seiten-Struktur erstellen
  4. Content ent­wi­ckeln & Keywords hinzufügen
  5. Zahlen tracken
  6. Repeat

 

Mehr zum Online­trai­ning erfährst du hier

5. SEO-Fazit

 

Wenn ich nur einen Ran­king­faktor nennen dürfte – der User & Search Intent wäre meine Wahl.

Abgesehen von SEO ist die Such­in­ten­tion auch ein sehr starkes Mittel, um die eigene Ziel­gruppe besser zu verstehen. Alle Daten, die du für dein SEO und dein Business benötigst, sind da draußen. Du musst nur hin­schauen und machen. Ich kann dich also nur dazu auf­for­dern, dieses Thema anzugehen. Gerne begleite ich dich mit meinem SEO-Kurs oder im 1:1 auf deinem Weg!

6. Häufige Fragen zum Search Intent

 

Hat ein Keyword immer nur eine Suchintention?

Nicht immer. Sobald du bei Google für dein Keyword unter­schied­liche Content-Formate findest, handelt es sich um einen soge­nannten „Multi Intent“. In diesem Fall musst du abwägen, welcher Content zu deiner Ziel­gruppe passt und wo sich der User in der Customer Journey gerade befindet. Dieses Thema decken wir auch im SEO-Kurs ab.

Wie finde ich die Such­in­ten­tion heraus?

Der erste Schritt ist die Keyword-Recherche, damit du überhaupt weißt, was gesucht wird. Danach ana­ly­sierst du die Top 10 der Such­ergeb­nisse – diese geben Auskunft, was der User sehen möchte.

Sollte ich bestehende Seiten dem Search Intent ent­spre­chend optimieren?

Wenn du bei der Keyword-Recherche ein Thema entdeckst, das du bereits auf deiner Seite behan­delst, lohnt sich ein genauerer Blick: Auf welcher Seite rankt der Beitrag bereits? Welche Content-Formate ranken bereits für das Keyword? Wie schwer ist es, für das Keyword zu ranken? Wie viel Zeit muss ich inves­tieren, um den Beitrag zu opti­mieren? Nach diesen Fragen ent­schei­dest du, ob du bestehende Beiträge optimierst.

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SEO-Texter-Blog

Maike Burk
Lieb­ha­berin von Pistazien-Eis und Hüt­ten­wan­de­rungen, SEO-Expertin 

Meine Mission ist es, empa­thi­sche Texte so zu gestalten, dass sie bei Google auf Seite 1 gefunden werden. Zum Glück ist das heute kein Wider­spruch mehr, ansonsten wäre ich wieder im Archi­­tektur-Büro ange­stellt… // Erfahre mehr über mich oder folge mir auf Instagram.

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  • Pingback:Digitale Permakultur - mittwochs.online
    Posted at 16:08h, 16 Juni Antworten

    […] – oder besser: zukünf­tigen Kooperationspartner*innen – es gibt. Somit kannst du auch deren Such­in­ten­tion ken­nen­lernen, was dir später bei der Suchmaschinenoptimierung […]

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