28 Mrz Wer kauft dein Angebot? Zielgruppe und Kunden-Avatar erstellen
Veröffentlicht am 28. März 2022 | von Maike Burk
An wen richtet sich dein Angebot? Diese Frage solltest du beantworten, bevor du Marketing-Maßnahmen planst und Angebote erstellst. In diesem Artikel lernst du alles zum Thema Zielgruppe und Kunden-Avatar erstellen (oder auch Persona).
Ich selbst hatte am Anfang meiner Selbstständigkeit nicht klar vor Augen, wer meine Zielgruppe ist – und wer für meine Leistungen bezahlt. Entsprechend haben meine ersten Angebote auch nicht gut funktioniert. In den letzten Jahren habe ich zum Thema Marketing, Angebote, Verkauf und Zielgruppe sehr viel dazu gelernt. Ohne diese Grundlage hätte ich niemals über 200 Kund:innen für meine Kurse, Workshops und 1:1‑Leistungen gewinnen können…
Definition Zielgruppe und Kunden-Avatar
Definition: Zielgruppe
Eine Gruppe an Personen mit ähnlichen Merkmalen, Interessen, Herausforderungen. Als Selbstständige:r oder als Unternehmer:in möchtest du diese Gruppe mit deinen Marketingmaßnahmen erreichen, um dein Angebot zu verkaufen.
Definition: Kunden-Avatar
Im Gegensatz zur Zielgruppe beschreibt der Kunden-Avatar oder auch die Persona eine konkrete Person: Mit einer detaillierten Beschreibung von Charaktereigenschaften, Herausforderungen, Wünschen und Zielen.
Fangen wir mit einem Beispiel an: Fernseher-Werbung. Denn die hat einen entscheidenden Nachteil, sie wird allen angezeigt, die fernsehen. Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Du bekommst Damen-Rasierer angezeigt, bist aber keine Dame. Denn: Bei TV-Werbung wird alles wird in einen Topf geworfen.
Wenn die Werbung nicht zu den Interessen der Person passt, wird kein Kauf stattfinden. Egal, wie oft der Werbefilm ausgespielt wird.
Ich nenne das Beispiel nicht um zu sagen, dass TV-Werbung doof ist – sondern um einen Punkt klar zu machen: Du willst, dass möglichst viele Menschen dein Angebot sehen, die auch potenziell Interesse daran haben.
Und dafür musst du wissen, wer diese Menschen sind. Welche Interessen sie als Personen-Gruppe verbindet. Und genau das ist deine Zielgruppe – eine Gruppe an Personen mit ähnlichen Merkmalen, Interessen, Herausforderungen.
Darum: Lerne deine Zielgruppe kennen, bevor du irgendwas anderes machst. Bevor du Geld für Marketing ausgibst oder ob du Zeit für Marketing ausgibst. Und bevor du Angebote oder Produkte entwickelst, die ja im besten Fall jemand kaufen soll.
Die Vorteile einer klar definierten Zielgruppe:
– Du weißt, wer dein Angebot kauft.
– Du weißt, wen du ansprechen möchtest. Das gibt dir sehr viel mehr Sicherheit, wenn du deine Blogtexte schreibst, deine Podcasts oder Videos aufnimmst, deine Website gliederst…
– Du baust Nähe auf, weil du deine Kund:innen verstehst und die richtigen Worte auf deinen Verkaufsseiten und in deinen Newsletter-Texten findest.
– Nutzer:innen sind nicht genervt von deinem Marketing. Im Gegenteil, du sprichst ihnen vielleicht sogar aus der Seele und sie schreiben dir das…
Merke: Deine Marketing-Maßnahmen sind uninteressant für Menschen, die nicht zu deiner Zielgruppe gehören. Und sie ist interessant für Menschen, die zu deiner Zielgruppe gehören.
#69 Wer kauft dein Angebot?
Hör dir den Podcast an und erfahre mehr über das Thema Zielgruppe, Positionierung. In der Folge erzähle ich, welche Fehler ich am Anfang gemacht habe und was ich geändert habe, um nach langem Testen und Produkte entwerfen Kund:innen zu gewinnen:
Der schlimmste Fehler ist, als Selbstständige:r oder als Unternehmen keine Zielgruppe zu definieren. Danach schließt sich an, eine Semi-Zielgruppe zu erstellen, zum Beispiel indem ein ganz allgemeines Merkmal definiert wird wie „die Person ist eine Frau“.
Beispiele für unklare und nicht ausreichende Zielgruppen:
„Jede:r“ ist keine Zielgruppe
„Jedes Unternehmen“ ist keine Zielgruppe
„Jede Frau“ ist keine Zielgruppe
„Alle, die sich für Einrichtung interessieren“ ist keine Zielgruppe
„Kleine und mittelständische Unternehmen“ ist keine Zielgruppe
Aber warum reichen diese Beispiele nicht als Zielgruppe? Weil sie zu undefiniert sind: „Jedes Unternehmen (egal wie groß und egal in welchem Bereich)“ hat nicht dasselbe Problem wie alle anderen Unternehmen. Genauso „alle Einrichtungs-Freudigen“ haben nicht automatisch denselben Stil oder dasselbe Budget usw… .
Klarer wäre also zu sagen: „Paare (aus der Mittelschicht) ab 50, die nach dem Auszug ihrer Kinder das Haus neu gestalten wollen“ oder „Hollywood-Schauspieler:innen, die ihre Villa ab einem Budget von 1 Millionen Euro neu gestalten wollen“. Merkst du den Unterschied?
Wenn du dir über deine Zielgruppe unklar bist, ist sich auch deine Zielgruppe unklar, ob sie gemeint ist. Wenn du unsicher bist, wer deine Zielgruppe ist, wirst du kaum Angebote verkaufen. Wenn du nicht weißt, wer deine Newsletter liest, wird dir nie jemand darauf antworten…
Und umgekehrt: Wenn du Klarheit über deine potenziellen Kund:innen hast, kommt diese Klarheit in positiven Reaktionen und in Buchungen zu dir zurück.
Was wäre, wenn deine Traumkund:innen von ganz alleine auf dich zukommen würden?
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Sophie – Newsletter-Abonnentin
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Schauen wir uns die zwei Schritte an, wie du deine Zielgruppe besser kennenlernst:
Schritt 1: Bestimmte Merkmale definieren
Klassischerweise definiert man zu Beginn demografische, sozioökonomische und psychografische Merkmale:
– Alter, Geschlecht, Familienstand
– Beruf / Bildungsstand, Abschluss, Jahres-Einkommen
– Lebensstil, Kleidungsstil, Werte / Motivation / Meinungen, Filme, Serien, Bücher, Haustiere / Partner / Kinder…
Das ist ein guter erster Schritt. Meiner Meinung nach reichen diese Daten aber nicht aus, um eine potenzielle Kund:in wirklich zu verstehen, richtig anzusprechen und ein Angebot zu verkaufen.
Denn mal ehrlich: Was sagt es denn aus, dass die Hannah 30 und verheiratet ist. Wie überträgst du dieses Merkmal auf einen Text, der Gefühle in Hannah aufkommen lässt?
Was du jetzt brauchst ist eine Person, die du dir ganz genau vorstellen kannst. Eine sogenannte Buyer Persona oder auch ein Kunden-Avatar.
Schritt 2: Aus der Zielgruppe einen Menschen mit Gefühlen, Herausforderungen und Konturen aufleben lassen
Wenn du aus der Ziel-Gruppe eine Person entstehen lässt, dann kannst du dir erst eine echte Person vorstellen: Hannah bleibt nicht nur 30 und verheiratet. Sondern Hannah hat einen bestimmten Lebenstraum: Sie möchte mit ihrem Mann eine Weltreise machen, bevor die beiden eine Familie gründen.
Merkst du, wie so ein konkretes Bild entsteht? Jetzt können wir uns plötzlich auch vorstellen, welche Probleme, Fragen und Herausforderungen diesem Wunsch im Weg stehen könnten. Was ist mit dem Job? Was ist mit dem Kredit fürs Haus? …
Außerdem kannst du dir jetzt vorstellen, welche Werte deine Wunschkundin hat: Sie ist neugierig auf verschiedene Kulturen, einer ihrer Werte ist Freiheit, sie will nichts im Leben bereuen.
Wenn jetzt auf der Verkaufsseite steht: „Du willst nichts im Leben bereuen?“ denkt Hannah: „Ja, genau!“ Und ist motiviert, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Wenn da stehen würde, „du bist um die 30 und verheiratet…?“ wäre das unemotional und banal.
Wir sind uns einig: Du musst die Emotionen deiner Kund:innen verstehen, ist einfach so. Dafür brauchst du zunächst Klarheit über deine Zielgruppe als Gruppe von Menschen und auch über deine Buyer Persona als Mensch mit Emotionen, Sorgen und Wünschen.
Persona oder Kund:in-Avatar erstellen
Bei der sogenannten Persona, dem Kundin- oder Kunden-Avatar geht es eine „Ebene tiefer“. Denn hier machst du den Schritt von der „Gruppe“ zum einzelnen Menschen. Du gibst deiner Wunschkundin oder deinem Wunschkunden einen Namen, ein Gesicht und setzt dich damit auseinander, was diese Person als Individuum auszeichnet.
Mir persönlich hat das sehr geholfen, eine klare Vorstellung von der Person zu bekommen, die meine Blogartikel liest und meine Podcasts hört. Meine Kund:innen und meine Leser:innen fühlen sich von mir verstanden und schreiben mir:
„Morgen Maike, ich habe deinen Podcast gehört und wieder mal war ich dauerhaft am Nicken.“
„Mit dir würde ich gerne mal bei Stockbrot am Lagerfeuer sitzen und über Gott und die Welt philosophieren.“
„Ich lese genau zwei Newsletter und deiner ist einer davon.“
„Maike, ich will NUR mit dir zusammenarbeiten.“
Solche Nachrichten bekomme ich jede Woche – und natürlich ist das eine tolle Motivation, weiter zu machen. Welchen Hinweis hat man denn sonst, wenn nicht Feedback auf kostenlose Inhalte und Käufe von Produkten?
Egal was ich an Marketing-Maßnahmen getestet habe und egal was ich über all die Jahre gelernt habe: Nichts davon funktioniert, wenn du deine Zielgruppe nicht kennst. Texte schaffen eine Verbindung zu deiner Zielgruppe. Und diese Verbindung ist die Voraussetzung, dass Leser:innen, Follower und Website-Besucherinnen zu Kund:innen werden. Mal eben schnell irgendein Produkt erstellen und einen Funnel aufsetzen funktioniert meiner Erfahrung heute nicht mehr.
Überlege dir also was deine Kundin ausmacht: Charaktereigenschaften, Hobbies, Herausforderungen, Lebensziele, …
Erstelle einen Avatar von der Person, die du in Zukunft in deiner Beratung, in deinen Kursen, in deiner Dienstleistung vor dir haben möchtest – und dann ziehst du diese Person auch an. Weiß ich aus Erfahrung.
Deine potenziellen Kund:innen aus dem Stegreif beschreiben können ist deine Hausaufgabe Nummer 1 – als Selbstständige:r, Expertin, Dienstleister oder kleines Unternehmen. Damit steht und fällt alles Weitere: Videos aufnehmen, Blogtexte schreiben, Image-Filme drehen, Angebote erstellen. Wie gut kennst du deine Zielgruppe?
Woher weiß ich, wer zu meiner Zielgruppe gehört?
Der beste Weg, deine potenziellen Kund:innen kennenzulernen ist der direkte Kontakt zu ihnen. Zum Beispiel über Social Media oder persönliche Umfragen. Niemand kann dir mehr über deine Kund:innen verraten als deine Kund:innen selbst.
Was ist, wenn ich noch keine bestehenden Kund:innen habe, die ich fragen kann?
Gerade wenn du mit der Selbstständigkeit erst startest, kann es schwer sein, eine Wunschkundin oder einen Wunschkunden zu definieren. Dafür habe ich ein Workbook Avatar-Heldin erstellt, das dir Klarheit über deine Zielgruppe und deine Buyer Persona gibt. Dazu habe ich ein Video aufgenommen: Wie du startest, wenn du noch keine Kund:innen hattest und / oder noch keine Community aufgebaut hast.
Was ist der Unterschied zwischen einer Zielgruppe, einem Kunden-Avatar und einer Persona?
Eine Zielgruppe beschreibt eine Gruppe von Personen mit ähnlichen Merkmalen. Ein Kunden-Avatar und eine Buyer Persona beschreiben eine konkrete Person mit Hobbies, Wünschen, Zielen, Herausforderungen etc.
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Philipp Rowe
Posted at 17:44h, 19 SeptemberSehr cooler Beitrag. Danke.
Maike
Posted at 12:17h, 20 SeptemberDanke dir, Philipp 🙂
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