29 Dez Kreatives Schreiben: 15 schnelle Übungen
Veröffentlicht am 29. Dezember 2019 | von Maike Burk
Du willst neue Texte erstellen, aber dir fehlt die Motivation und Kreativität? Mit diesen Übungen kommst du in deinen Schreiben-Flow – und überwindest nebenbei noch Schreibblockaden.
Kreative Texte sind eine wichtige Grundlage für deine Suchmaschinenoptimierung, dein Storytelling und dein Marketing. Die gute Nachricht ist: Jeder kann die Grundprinzipien des Schreibens lernen. Auch du!
Inhalt
Übersicht zum Thema kreatives Schreiben
Was ist kreatives Schreiben?
Kann jeder kreatives Schreiben lernen?
Schnell-Tipps: Schreibblockade überwinden
15 Übungen für kreatives Schreiben
- Übung, Übung, Übung
- Nimm Abstand
- Vertraue deiner Meinung
- Lass deine Texte redigieren
- Redigiere andere Texte
- Biete Mehrwert
- Sei du selbst
- Schreibe in einfacher Sprache
- Definiere eine Kernthese
- Erstelle inhaltliche Cluster
- Finde dein Alleinstellungsmerkmal
- Lese und recherchiere
- Nutze Synonyme
- Schreibe in Metaphern
- Hinterlasse einen guten Eindruck
Podcast-Folge #10 Kreatives Schreiben – 15 schnelle Übungen
Hör dir meine ausführlichen Tipps in der Podcast-Folge an!
Was ist Kreatives Schreiben?
Kreatives Schreiben beginnt dort, wo du dich traust, deinen Kopf aus der grauen Masse zu stecken… Du wirst ein Schreiber mit Gesicht.
Walter Epp, Schreibsuchti
Kreatives Schreiben bedeutet, dass du dich frei machst und dich mit Freude in die Erstellung von Texten stürzt. Grundsätzlich ist beim kreativen Schreiben alles erlaubt – aber manchmal endet zu viel Freiheit darin, dass man vor einem weißen Blatt Papier sitzt und diesen verdammten Knopf für den „Kreativmodus“ einfach nicht findet.
Das muss nicht sein. Denn auch beim Verfassen von kreativen Texten gibt es Schreibregeln, die du wie ein Grundgerüst nutzen kannst. Und wenn du Lust hast, kannst du diese Regeln auch mal bewusst brechen.
Kann jeder kreatives Schreiben lernen?
Ja.
Jeder kann (kreatives) Schreiben lernen, auch du. Denn nur 10 Prozent sind Begabung, laut dem deutschen Schriftsteller Fritz Gesing. Das heißt: Du hast mindestens 90 Prozent Potenzial, kreative Texte zu erstellen.
Das sind doch großartige Voraussetzungen, oder nicht?
Schnell-Tipps: Schreibblockade überwinden
1. Definiere das Thema
Werde dir bewusst, worüber du schreiben willst. Nur wenn du das weißt, kannst du es deinem Leser vermitteln und kommst in den Flow.
2. Fang einfach an
Die ersten Versuche müssen noch nicht das Ende vom Lied sein. Starte also einfach mal mit einem Entwurf
3. Setze einen zeitlichen Rahmen
Ich neige dazu, immer wieder an meinen Texten zu schleifen. Darum setze ich mir bewusst zeitliche Grenzen, wann der Textsack zu gemacht wird.
4. Nimm dir Ruhepausen
Meistens wird ein Text nicht besser, wenn man stundenlang pausenlos daran sitzt. Mit Pausen und Abstand siehst du die Inhalte wieder hinter den Buchstaben.
5. Finde deinen Fokus
Leg dein Smartphone weg und schalte deine Emails aus, sodass du ohne Unterbrechungen in die Tasten hauen kannst.
6. Lies andere Texte
Nutze den Blickwinkel von anderen Autoren, um aus deinen eigenen Denkmustern auszubrechen.
7. Ändere den Text visuell
Kann Wunder wirken: Ändere die Schriftart oder ‑Größe in deinem Textdokument – auf einmal siehst du deinen Text ganz anders.
15 Übungen und Tipps für kreatives Schreiben
1. Übung, Übung, Übung
Wenn du wirklich ein bessere/r Texter/in werden willst, solltest du regelmäßig schreiben. Denn auch den Schreibmuskel muss man trainieren. Was regelmäßig bedeutet, kannst du ganz alleine entscheiden. Wichtig ist, dass du am Ball bleibst und den Wert deiner Arbeit nicht gleich am ersten Text misst.
To-Do für dich
- Verfasse regelmäßig Inhalte, zum Beispiel einen Artikel pro Woche oder alle zwei Wochen (bleibt dir überlassen).
- Nimm dir eine Regelmäßigkeit vor, die du einhalten kannst – so schaffst du Erfolgserlebnisse und bleibst motiviert!
- Blocke dir einen bestimmten Zeitraum, in dem du schreibst. Schalte in der Zwischenzeit E‑Mails und dein Handy aus, damit du wirklich fokussiert bleiben kannst.
2. Nimm Abstand
Zum Aufbau deiner Schreib-Muskeln gehören auch Trainings-Pausen.
Bevor dein Artikel online veröffentlicht wird, solltest du Abstand davon nehmen. Weil die Aufmerksamkeit am Bildschirm schnell nachlässt (auch beim Autor) können sich Fehler oder ungewünschte Wiederholungen einschleichen, die du nach einer gewissen Zeit nicht mehr siehst. An einem neuen Tag siehst du plötzlich Fehler oder noch nicht ganz runde Formulierungen, die jedem Autor passieren.
To-Do für dich
Veröffentliche deine Beiträge erst, wenn du mit frischem Auge nochmal drauf geschaut hast. Falls die Zeit dazu fehlt, helfen folgende Maßnahmen:
- Schriftart und ‑Größe ändern, damit du eine andere Perspektive auf den Text bekommt
- Text ausdrucken und auf Papier lesen, damit die Lichtimpulse nicht mehr müde machen
- Mit der Suchfunktion (Strg. F) den Text auf Wiederholungen untersuchen
- Text ggf. von jemand anderem redigieren lassen
3. Vertraue deiner Meinung
Deine Leser und Kunden kommen zu dir, weil du Expertin oder Experte bist. Steh also zu deiner Meinung, denn sie ist gefragt und erwünscht!
Viele Autoren und Autorinnen relativieren beim Schreiben – das wirkt unsicher und im schlimmsten Fall auch unauthentisch. Merke dir also: Mit einer eigenen Meinung hast du ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Autoren.
To-Do für dich
- Überlege dir, WARUM du den Artikel verfasst
- Was ist deine These?
- Welche Botschaft möchtest du vermitteln?
- Vertraue deiner eigenen Expertise und traue dich, deine Meinung zu vertreten
4. Lass deine Texte redigieren
Vielleicht bist du ein Naturtalent. Vielleicht bist du keins, auch nicht schlimm. Denn: 90% Lernpotenzial hat jeder, du erinnerst dich?
Wo du auf der Naturtalent-Skala und in deinem persönlichen Übungsfortschritt stehst, lässt sich am besten durch eine neutrale Profi-Meinung herausfinden. Lass dir also helfen und lasse deine ersten Texte redigieren.
Aus dem Nähkästchen: Als ich in der meiner ersten Online-Redaktion gearbeitet habe, wurden meine Texte regelmäßig von einer Journalistin von der Süddeutschen redigiert. Die vielen roten Markierungen waren nicht immer schön zu sehen, und ich war aus der Schulzeit daran gewöhnt, immer meine 13–15 Punkte für Aufsätze zu kassieren. Darum fand ich die Korrekturen schmerzhaft.
Dafür hatte ich aber eine steile Lernkurve. Und hey – heute lebe ich vom Thema Content Marketing!
Ich weiß also aus eigener Erfahrung: Textkorrekturen können ein sensibles Thema sein. Aber wenn du weiter kommen möchtest, mach dir bewusst: Keiner hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Und wir allen wachsen an den Dingen, die unangenehm sind. Das gilt natürlich nicht nur fürs Schreiben…
To-Do für dich
Im Ernst. Lass deine ersten Texte von einem Profi redigieren. Am Anfang tut’s vielleicht weh – am Ende werden deine Artikel gelesen und ranken in den Suchergebnissen. Und werden dadurch wiederum mehr gelesen…
5. Redigiere andere Texte
Redigiere Texte von anderen Autoren. Ob Print oder Online, ob bekannter oder unbekannter Autor, nimm’s dir einfach raus.
Ich würde sowieso immer empfehlen, die Gegenseite einzunehmen: Wenn du redigierst, bist du in der Haltung des Lesers. Daraus kannst du sehr viel für deine eigenen Texte ableiten. Dasselbe gilt für die gesamte Online-Marketing-Welt: Nimm die User-Haltung ein.
To-Do für dich
Schnapp’ dir ein Magazin, eine Zeitung oder suche dir einen Blogartikel aus: Was findest du an dem Text gut? Und was würdest du an dem Text verbessern?
- Wie ist der Text aufgebaut?
- Was gefällt dir sprachlich, was nicht?
- Wie findet der Autor einen Zugang zum Thema? Und wie schafft er es, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen?
Von guten und schlechten Beispielen kann man lernen – wenn man analysiert, warum sie gut oder schlecht sind.
Content erstellen und in den Top 10 ranken – mit unserer kostenfreien SEO-Checkliste 2020.
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User sind auf der Suche nach fundierten Inhalten, die ihnen weiter helfen. Weil dir Leser ihre Zeit schenken, musst du ihnen Mehrwert schenken. Fairer Deal, oder?
Dein Mehrwert gegenüber dem Wettbewerber kann sein:
– eine andere Meinung zum Thema
– eine andere Kernaussage
– ein persönlicherer Schreibstil / Unterhaltungswert
– eine bessere Recherche und tiefgreifendere Infos
– eine bessere User Experience / cooleres Layout
– ansprechendere Visualisierungen, Bilder, Grafiken
– oder am besten: alle aufgeführten Punkte
Mehr zum Thema: 4 Tipps, wie du im Content Marketing Mehrwert schaffst
To-Do für dich
Frage dich bei jedem Text: Warum sollte jemand diesen Artikel lesen? Was kann mein User aus dem Inhalt ziehen?
7. Sei du selbst
Ein klassischer Anfängerfehler (den habe ich auch gemacht, big time…):
Autoren katapultieren ihre geschriebene Sprache mit voller Wucht in die Schwulst-Ebene. Sie werden in Schrift zu einem anderen Menschen.
Das ist weder nötig noch förderlich. Gerade im Internet wollen User einfache Inhalte und schnelle Antworten.
To-Do für dich
Bleibe. Beim Schreiben. Einfach du.
Überprüfe deine Texte:
- Sind die Sätze auf Anhieb verständlich? Wenn du selbst zweimal lesen musst, ist das ein schlechtes Zeichen.
- Hast du den Inhalt selbst vollständig verstanden und könntest ihn auch in anderen Worten formulieren?
To-Do für dich
- Mach kurze Sätze, wenn der Sachverhalt kompliziert ist: ein Satz = eine Information.
- Setze Fachbegriffe in kleinen Portionen ein
9. Definiere eine Kernaussage
Zu viele Suppen verderben den Brei oder so.
Wenn du zu viele super-duper-wichtige Hauptaussagen hast: Mach mehrere Artikel draus. Ansonsten läufst du Gefahr, dass deine Hauptaussagen in Konkurrenz zueinander stehen.
Das lässt sich übrigens ganz einfach vermeiden, indem du eine Kernaussage pro Artikel definierst. Mehr dazu findest du in meinem Artikel zum sogenannten Küchenzuruf (= wie du eine Kernaussage definierst)
To-Do für dich
- Definiere für jeden Artikel genau eine Kernthese
- Wenn du mehrere Kernthesen hast: Mach mehrere Artikel draus
To-Do für dich
- Schreibe das Kernthema deines Artikels auf die Mitte eines Blatts (oder digital)
- Notiere weitere relevante Begriffe, die dir zu diesem Thema einfallen und schreibe sie drum herum auf
- Verbinde die verschiedenen Begriffe miteinander – welche Teilaspekte bedingen sich gegenseitig?
- Welches Thema hat einen eigenen Artikel verdient (und welche Themen kannst du bündeln)?
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11. Finde dein Alleinstellungsmerkmal
Der Leser hat die Wahl. Er kann aus einer riesigen Masse an Inhalten wählen und entscheidet, welchem Autor er oder sie seine Zeit schenkt.
Als Autoren müssen wir also von unserem Inhalt überzeugen und auch im Gedächtnis unserer Zielgruppe bleiben – indem wir uns von unserem Wettbewerb unterscheiden. Am besten schreibst du also anders als der Rest der Autorenwelt. Mach dein eigenes Ding.
To-Do für dich
Schau dir an, wie dein Wettbewerber schreibt. Überlege dir, was dich unterscheidet:
- im Schreibstil
- in deiner Meinung
- mit deinem Blickwinkel und deiner Erfahrung
- in der Wahl deiner Medien (Video, Podcast, Bilder / Grafiken)
12. Lese und recherchiere
Um einen Satz zu schreiben, muss man drei gelesen haben.
Das ist eine Journalisten-Faustformel, die sich für mich immer wieder bestätigt. Denn Lesen ist eines der effektivsten Mittel, um bessere Inhalte zu schreiben: Du erweiterst dein Fachwissen, hast den Wettbewerb im Blick, verstehst komplexere Zusammenhänge und wirst inspiriert.
To-Do für dich
Wenn du einen Artikel schreibst, lies unterschiedliche Artikel zum selben Thema. Mach dir Notizen, zitiere andere Autoren und recherchiere in verschiedenen Medien (Text, Video, Audio…).
13. Nutze Synonyme
Nutze Synonyme, um deinen Text lebendig zu machen. Immer nur einen Begriff zu kopieren, macht den Leser müde (und ist für SEO kontraproduktiv, immerhin suchen unterschiedliche Menschen unterschiedliche Begriffe).
Trotzdem sollten es aber nicht zu viele unterschiedliche Synonyme sein – zu viele Varianten wirken nämlich wiederum verwirrend.
To-Do für dich
- Überlege dir bei der Wahl deines Synonyms, ob es eindeutig ist – sodass der User nicht darüber stolpert.
- Beispiel für ein gutes Synonym: Keyword & Suchbegriff
- Verzichte auf Synonyme, wenn es für eine Sache nur einen vernünftigen Begriff gibt. Beispiel: Lass den „Elefant“ Elefant sein – und streich den Dickhäuter aus deinem Text.
14. Schreibe in Metaphern
Metaphern übersetzen einen Sachverhalt in ein Bild. Damit wird deine Aussage verständlicher, emotionaler – und bleibt im Gedächtnis.
Eine gute Metapher überrascht deinen Leser – weil der User sie bei dir zum ersten Mal liest. Eine schlechte Metapher ist eine, die wir schon hundertfach gelesen haben. Der „Tropfen auf dem heißen Stein“ spricht nur eine Emotion beim Leser an: Langeweile.
To-Do für dich
Überlege dir deine eigenen Metaphern. Zum Beispiel, indem du einen Vergleich zwischen zwei verschiedenen Dingen ziehst oder bestehende Floskeln und Metaphern individualisierst.
Lies dir gerne meine weiteren Blogartikel durch, dort wirst du sehr viele Beispiele finden.
To-Do für dich
- Stelle die wesentliche Info deines Texts an den Anfang
- Vermeide zu allgemeine Aussagen, thematische Bögen und Floskeln
- Steig direkt in das Kern-Thema ein!
Link-Tipp:
- Weitere lustig-lockere Übungsansätze von Schreibsuchti: www.schreibsuchti.de/kreatives-schreiben
Alexandros Tsachouridis
Posted at 11:18h, 05 SeptemberWas für ein Zufall, das Foto 😉
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=2092791240995332&set=pb.100007934283696.–2207520000.1536139040.&type=3&theater
Bastian hat mich auf dich aufmerksam gemacht. Schaue ich mir alles genauer an.
Gefällt mir alles schonmal gut, was ich sehe und lese.
Aus Paris,
Alexandros
Fin Niklas Schmidt
Posted at 08:52h, 31 AugustMoin Moin Meike,
dein Content und besonders die Checkliste sind wirklich Klasse! Wir freuen uns in Zukunft noch mehr von dir zu lesen, damit es für Unternehmer immer leichter wird unsere Arbeit zu verstehen.
Beste Grüße
Fin Niklas von KAIPS MARKETING®
Maike
Posted at 14:07h, 31 AugustGanz lieben Dank dir, Fin Niklas! So kann die Woche starten 🙂
Liebe Grüße, Maike