Nutzersignale: Der große Hebel für SEO und deine Kundengewinnung

Maike Burk 2 Okt. 2025

Die bekanntesten Nutzersignale

  • Klick auf ein Suchergebnis = Klickrate (CTR)

  • Rückkehr zur Google-Suche (Return-to-SERP)

  • Verweildauer (Dwell Time)

  • Scrolltiefe

  • wiederkehrende Besucher:innen

  • direkte Zugriffe auf eine Website

Was sind Nutzersignale?

Nutzersignale – oder auch „User Signals“ – sind die digitalen Spuren, die Menschen im Internet hinterlassen: In der Google-Suche und bei ihren Website-Besuchen.

Diese Daten helfen Suchmaschinen wie Google dabei, die Qualität und Relevanz von Inhalten einzuschätzen.

Übrigens wirst du in vielen Blogartikeln lesen, dass die Nutzersignale kein eindeutiger oder offizieller Rankingfaktor sind. Aber das ist nicht mehr aktuell – denn seit dem Google Leak 2024 gibt es ein öffentliches Dokument von Google, das eindeutig zeigt: Google wertet Klickdaten und Verhaltensweisen von Nutzer:innen in hohem Maß aus.

Die 7 wichtigsten Nutzersignale

Nutzersignale zeigen dir, wie Menschen mit deinen Inhalten umgehen. Wer sie versteht und gezielt verbessert, kann damit bessere Rankings erzielen – und Website-Besucher:innen happy machen.

1. Klickrate (Click-Through-Rate = CTR)

Die Klickrate ist ein super spannender Wert: Sie zeigt an, wie viel Prozent der User:innen auf deine Seite in den Suchergebnissen klicken – im Vergleich zu den Impressionen (= wie häufig deine Seite in den SERPs angezeigt wird).

Generell gesprochen: Je höher die Klickrate, desto besser – denn Google platziert Seiten mit den meisten Klicks mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter oben als welche mit weniger Klicks.

Wie kannst du die Klickrate verbessern? Indem du bessere Texte für deine Titel und Meta-Beschreibungen schreibst. Wichtig dabei: Verwende aktive Sprache, kommuniziere den konkreten Nutzen – und halte dein Versprechen im Content auch ein, sodass die Besucher:innen auch auf deiner Seite bleiben.

Nach dem Klick kann es passieren, dass Menschen…

  • bleiben und lesen
  • weitere Unterseiten aufrufen (häufig die Startseite)
  • gleich wieder abspringen
  • die Suchanfrage ändern…

Diese Signale schauen wir uns jetzt im Detail weiter an:

2. Verweildauer (Time on Site / Dwell Time)

Die Verweildauer zeigt an, wie viel Zeit Nutzer:innen auf deiner Seite verbringt.

Pauschal gesprochen: Je länger eine Person bleibt, desto zufriedener ist sie voraussichtlich mit dem Inhalt.

Das ist aber nicht das Ende vom Lied – da eine kurze Aufenthaltsdauer auf einer Seite auch andeuten kann, dass die Seite die Antwort schnell geliefert hat, wie z.B. bei der Suche nach dem Wetter.

User-Signale müssen deswegen immer im Kontext zueinander und innerhalb des jeweiligen Themas betrachtet werden. Google macht genau das: Ob eine hohe oder eine kurze Aufenthaltsdauer für Zufriedenheit steht, wird von Google auch im Kontext mit den anderen Nutzersignalen gemessen:

  • Zufriedene und schnell vorbeihuschende „Wetter-Besucher:innen“ kommen wieder, um den nächsten Bericht zu lesen (wiederkehrende User).
  • Unzufriedene schnelle Besuche zeichnen sich außerdem dadurch ab, dass Menschen nach dem Seitenaufruf zu einer Wettbewerber-Domain wechseln (Bounce back to SERP).

Kurzer Meinungsabriss: Häufig wird argumentiert, dass eine hohe Aufenthaltsdauer auch bedeuten könne, dass User:innen eine Information lange suchen mussten – und dann ja unzufrieden seien. Das Argument ist für mich nicht tragend, da unzufriedene Nutzer:innen einfach gehen und woanders weiterschauen.

Verweildauer erhöhen: Es gibt keine „schnelle“ Lösung, die Verweildauer zu erhöhen – denn Nutzerzufriedenheit entsteht aus vielen richtig gesetzten Bausteinen wie: die Zielgruppe gut kennen, ansprechende Texte passend zur Suchintention und auch ein gut lesbares Webdesign…

Auswerten kannst du die Verweildauer mit Google Analytics (GA4) unter dem Messwert „durchschnittliche Engagement-Zeit pro Sitzung“. Eine datenschutz-freundlichere Alternativen ist das Tool Matomo.

3. Scrolltiefe

Die Scrolltiefe zeigt dir, wie weit Menschen auf deiner Seite nach unten scrollen. Ob sie also wirklich weiterlesen oder schon nach dem ersten Absatz aussteigen. Sie ist ein starkes Signal für die Relevanz und Lesbarkeit deines Contents.

Je höher die Scrolltiefe, desto besser: Sie deutet darauf hin, dass der Inhalt Leser:innen (emotional) abholt, neugierig macht und gut strukturiert ist.

Aber: Auch hier gilt – Kontext ist alles. Bei einem kurzen Inhalt ist eine Scrolltiefe von 100 % nicht überraschend. Auf einer umfassenden Seite mit 3.000 Wörtern kann schon eine Scrolltiefe von 50 % ein gutes Zeichen sein.

Scrolltiefe erhöhen: Damit Besucher:innen dranbleiben, muss beispielsweise der erste Eindruck ganz oben auf der Seite direkt den Nutzen klar machen – lies hier mehr zum Thema Above the Fold

Außerdem hilfreich: Verwende auf deiner Seite visuelle Anker wie Zwischenüberschriften, Icons, Grafiken… um das Lesen zu erleichtern.

Mit Tools wie Hotjar oder Microsoft Clarity kannst du sehen, wo Besucher:innen aussteigen. Wenn du erkennst, dass viele nach einem bestimmten Absatz nicht mehr weiterlesen, kannst du gezielt optimieren: Inhalt kürzen, visuell auflockern oder an der Storyline feilen.

4. Absprungrate (Bounce Rate)

Die Absprungrate misst, wie viele Besucher:innen deine Seite verlassen – ohne eine weitere Seite aufzurufen oder mit dem Inhalt zu interagieren.

Klingt erstmal negativ – ist es aber nicht immer. Denn manchmal wird eine Seite aufgerufen, liefert die Info sofort – und fertig. Je nach Ziel einer Seite, Seitenart und Branche ist eine hohe Absprungrate mehr oder weniger problematisch.

Google Analytics (GA4) hat den klassischen „Bounce“ durch die Engagement Rate ersetzt: Eine Sitzung gilt als „nicht abgesprungen“, wenn sie länger als 10 Sekunden dauert, mindestens zwei Seitenaufrufe oder ein definiertes Event enthält.

Bouncerate senken: Das Ziel ist nicht, jeden abspringenden Besuch zu verhindern, sondern die richtigen Nutzer:innen zu halten. Wichtige Hebel sind die Optimierung auf die Suchintention, schnellere Ladezeiten – und auch interne Verlinkungen, um Leser:innen mehr passende Inhalte vorzuschlagen.

5. Return-to-SERP (Pogo-Sticking)

Return to SERP bedeutet, dass Nutzer:innen direkt nach ihrem Klick zurück zurück zur Google-Ergebnisseite springen. Dieses Verhalten wird auch „Pogo-Sticking“ genannt.

Für Google ist das ein Hinweis darauf, dass die Seite die Erwartungen nicht erfüllt hat – zumindest nicht in der Form, wie die Suchenden es sich erhofft hatten.

Wie immer kann man das im Kontext sehen: Nicht jeder schnelle „Zurück-Klick“ ist automatisch negativ. Manche Nutzer:innen öffnen mehrere Tabs, vergleichen Inhalte oder suchen ergänzende Informationen.

So bleiben Nutzer:innen wahrscheinlicher auf deiner Seite: Das A&O hierfür ist meiner Meinung nach, die Suchintention zu treffen: Heißt, dass Menschen auf deiner Seite das finden, was sie erwartet haben.

6. Wiederkehrende User (Returning Visitors)

Wiederkehrende Besucher:innen sind Menschen, die deine Website nicht nur einmal, sondern regelmäßig besuchen. Sie sind ein starkes Signal für Google – und ein Kompliment an deine Inhalte, denn: Wer freiwillig zurückkehrt, hatte offensichtlich eine gute Erfahrung.

Dieses Signal zeigt, dass du bei deinen Leser:innen etwas ausgelöst hast – sei es Vertrauen, Begeisterung oder einfach ein verlässlicher Informationswert.

Wiederkehrende User:innen gewinnen: Hier können viele Wege zum Ziel führen, denn die Basis ist eine positive Erfahrung auf deiner Website. Nutze zum Beispiel Storytelling, menschliche Texte und/oder Copywriting, um deine Leser:innen abzuholen.

In Google Analytics (GA4) findest du diese Daten unter „Berichte – Nutzerbindung“. Hier siehst du, wie viele deiner Besucher:innen erneut auf deine Website kommen.

7. Direkte Zugriffe (Direct Traffic)

Direkte Zugriffe (Direct Traffic) entstehen, wenn Menschen deine Website ohne Umwege aufrufen – etwa indem sie deine Domain eintippen, ein Lesezeichen nutzen oder einem Link in einer Email folgen.

Für Google ist das ein starkes Signal – weil es Vertrauen voraussetzt und weil alle anderen Anbieter:innen damit ja im Voraus ausgeschlossen werden.

Wie du Direktaufrufe erhältst: Hilfreich ist definitiv eine starke Marke, der Menschen vertrauen. Dazu können neben SEO auch eine starke Community, eine Email-Liste, ein Youtube-Kanal, ein Podcast oder andere Marketing-Wege unterstützend sein.

In Google Analytics (GA4) findest du direkte Zugriffe unter „Akquisition“. Achte darauf, ob dein Direkt-Traffic wächst.

Warum sind User Signals wichtig für SEO

Google hat ein Ziel: Die besten Ergebnisse für Nutzer:innen anzuzeigen. Weil nur dann hält Google seinen Marktanteil unter den Suchmaschinen – und verdient Geld über Google Ads.

Da gibt es aber ein Problem: Der Google-Bot muss die Relevanz von Inhalten einschätzen – ohne selbst lesen oder menschliche Emotionen nachempfinden zu können. Diese „Gefühle“ überlässt Google also uns Nutzer:innen.

Das Prinzip ist simpel: Wenn viele Menschen mit einem Ergebnis zufrieden sind, werden es weitere höchstwahrscheinlich auch sein.

Unser Verhalten wird also gemessen, ausgewertet und in die Bewertung fürs Ranking miteinbezogen. Genau deshalb kommst du an zufriedenen Menschen nicht vorbei, wenn du auf Seite 1 ranken willst.

Und das ist wiederum super sinnvoll für die Kundengewinnung: Schließlich willst du nicht nur ranken – sondern auch Kontakte, Anfragen, Kund:innen über deine Website gewinnen. Insofern ist SEO ein sehr schlüssiges und empathisches Konzept, oder was meinst du?

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Wie werden Nutzersignale von Google gemessen?

Google misst Nutzersignale über verschiedene Datenquellen aus, hier ein Überblick:

  • Google-Suche: Jeder Klick auf ein Suchergebnis wird erfasst. So erkennt Google, welche Seiten oft gewählt werden, wie lange Menschen bleiben und ob sie schnell zurück zur Suche springen.
  • Chrome & Android: Über den Browser und das Betriebssystem erhält Google Daten zu Ladezeiten, Stabilität und Nutzung.
  • Google Analytics & Google Tag Manager: Viele Websites senden über diese Tools Daten wie Seitenaufrufe, Scrolltiefe oder Klicks.
  • Youtube & andere Plattformen: Klicks und Wiedergabezeiten zeigen Google, wie Inhalte allgemein genutzt werden.
  • Machine Learning: Systeme wie NavBoost werten die Daten aus und unterscheiden echte von künstlichen Klicks, um Manipulationen zu verhindern.

Nutzersignale deiner Website auswerten

Wie und mit welchen Tools du die einzelnen Nutzersignale auswerten kannst, siehst du jeweils oben beim einzelnen Nutzersignal. Wichtig zu wissen: Es gibt keine absolute Zahl, ab der ein Nutzersignal „gut“ oder „schlecht“ ist; das ist immer abhängig vom Kontext.

Du kannst aber beispielsweise Seiten untereinander vergleichen: Wenn ein Blogartikel besonders positiv oder negativ hervorsticht, kannst du daraus Rückschlüsse für deine anderen Artikel ziehen usw.

Hilfreich ist es auch, Änderungen an deiner Seite und ihre Auswirkungen zu betrachten: Werden deine Verweildauer und Klickrate besser, nachdem du Inhalte aktualisiert hast? Springen weniger Leute ab, seit du deine Ladezeit optimiert hast? Solche Entwicklungen sind viel aussagekräftiger als eine einzelne Zahl.

Fazit

Google zieht Nutzerdaten heran, um die Relevanz und Qualität von Inhalten zu bewerten – und du kannst sie nutzen, um deine Website stetig zu verbessern.

Die gute Nachricht: Du musst keine Tricks kennen, sondern die Basics richtig machen. Kenne deine Zielgruppe. Liefere Inhalte, die zur Suchintention passen. Und sorge für eine gute User Experience.

Dann werden Klickrate, Verweildauer, Scrolltiefe usw. sehr wahrscheinlich automatisch besser – und mit ihnen deine Rankings.

Merke: SEO ist keine Optimierung für Google, sondern für die Menschen, die über Google suchen.

Sind Nutzersignale ein Rankingfaktor?

Hier scheiden sich die SEO-Geister. Meine Erfahrung sagt mir: Ja. Und spätestens seit dem Google-Leak 2024 ist klar, dass Google Klick- und Verhaltensdaten aktiv in die Ranking-Bewertung einbezieht.

Welche Nutzersignale sind am wichtigsten?

Besonders relevant sind Klickrate (CTR), Verweildauer, Bounce Rate, Scrolltiefe, wiederkehrende Besucher:innen und direkte Zugriffe.

Kann man Nutzersignale manipulieren?

Kurzfristig vielleicht – langfristig nicht. Google setzt Machine Learning ein, um unnatürliches Verhalten zu erkennen.

Wo sehe ich meine eigenen Nutzersignale?

In der Google Search Console (Klicks, CTR, Impressionen), in Analytics-Tools wie GA4 oder Matomo (Verweildauer, Engagement, wiederkehrende Nutzer:innen).

Das Gesicht hinter dem Beitrag

Autorin

Maike Burk

Gründerin & CEO von Satzgestalt

Hi, ich bin Maike, deine SEO-Expertin für langfristige Sichtbarkeit und weniger Social-Media-Stress. Ich zeige dir auf meinem Blog, wie du bei Google gefunden wirst – und Wunschkund:innen durch deinen Content überzeugst. Nachhaltig, empathisch und ohne ständiges Posten.

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