Wir sind im KI-Zeitalter angekommen und das bedeutet, dass jeder einzelne Klick auf deine Website noch wertvoller geworden ist. Die eigentliche Frage ist aber: Was passiert nach dem Klick?
Darauf haben die sogenannten Inhalte „Above the Fold“ einen großen Einfluss: Das ist der Bereich, den Nutzer:innen ganz oben auf deiner Seite sehen – ohne zu scrollen und ohne weiter zu klicken. Diese erste digitale Begegnung ist die vielleicht einzige Chance, in Sekunden von deinen Inhalten zu überzeugen – und aus einer Besucherin eine potenzielle Kundin zu gewinnen.
Was „above the Fold“ stehen muss und warum diese Inhalte auch für SEO wichtig sind, erkläre ich in diesem Blogartikel.
Fakten für Eilige
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„Above the Fold“ beschreibt den Bereich ganz oben auf deiner Website
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Er ist definiert als der Inhalt deiner Seite, den Nutzer:innen sehen, ohne zu scrollen oder zu klicken
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Wichtige Inhalte sind: H1-Überschrift, Kommunikation des Nutzens für deine Zielgruppe, Call to Action
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Studien zeigen: Der erste sichtbare Bereich beeinflusst maßgeblich die Conversion-Rate
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Ein unklarer oder überladener „Above the fold“-Bereich kann Besucher:innen direkt zum Absprung bewegen
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Nutzersignale wie die Verweildauer, Scrolltiefe oder wiederkehrende Besuche haben Einfluss auf SEO
Inhalte
Wie sieht der „Above the Fold“-Bereich aus?
Wir wissen jetzt: Der „Above the Fold“ beschreibt den Teil deiner Website, den Nutzer:innen sofort sehen – noch bevor sie mit deiner Seite in Form von Scrollen oder Klicken interagieren
Aber: Was „above the fold“ sichtbar ist, unterscheidet sich durch viele Faktoren – auf manche hast du Einfluss, auf andere nicht:
- Seitentyp: Eine Startseite braucht andere Inhalte als ein Blogartikel oder eine Landingpage. Was oben stehen soll, hängt also immer auch vom Ziel der Seite ab.
- Displaygröße: Ein großer Monitor hat mehr Platz für Inhalte als ein kleiner Laptop. Geh eher von kleineren Bildschirmen deiner Nutzer:innen aus und achte darauf, den Bereich „above the Fold“ nicht zu überfrachten.
- Smartphone: Sehr wahrscheinlich musst du den Aufbau deiner Inhalte für das mobile Hochformat anders anordnen, sodass wichtige Elemente wie der Call to Action oben sichtbar bleiben.
- Browserleisten: Wie die Ansicht deiner Inhalte ist, hängt auch von den Einstellungen deiner Besucher:innen ab. Manche haben Lesezeichenleisten, Erweiterungen oder mehrere Symbolleisten eingeblendet – was zusätzlichen Platz auf dem Bildschirm einnimmt und deinen „Above the Fold“-Bereich schmälern kann. Lieber also die Inhalte auf den Punkt bringen…
- Menü: Gestalte dein Menü möglichst schmal, sodass deine Inhalte auch auf kleineren Bildschirmen ausreichend Platz haben. Die meisten Menüs sind viel zu groß. Geht’s noch ein bisschen schmaler? Ja, bisschen noch…
- Schriftgrößen: Nicht nur du legst fest, wie groß die Texte auf deiner Website erscheinen – auch Nutzer:innen können Inhalte über ihre Geräteeinstellungen vergrößern oder verkleinern.
- Betriebssystem und Gerätetyp: Android, iOS, Windows, MacOS – je nach System und auch Gerät-Varianten können sich Schriftgrößen, Balkenhöhen und Darstellung unterscheiden.
Auf die Broswerleiste, individuelle Schriftgrößen-Einstellungen und auf das Endgerät deiner Nutzer:innen hast du keinen Einfluss. Gut ist, wenn man eher von weniger Platz ausgeht – bring deine Botschaft möglichst zügig auf den Punkt, wähle nicht zu viele Elemente und Design-Bestandteile. Beispiele kommen im nächsten Abschnitt, lies weiter…
Verzichte auf Floskeln wie…
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„Willkommen auf meiner Website“
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„Schön, dass du hier bist“
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„Erreiche das nächste Level“
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„Informiere dich über mein Angebot“ (umgekehrt: Du informierst deine Besucher:innen bitte)
Diese Elemente gehören „above the Fold“ (inkl. Beispiele)
Es gibt zwei Fehler, die im oberen sichtbaren Bereich der Website häufig gemacht werden:
- Überfrachtung oder…
- … zu wenig Aussagekraft
Klingt wie zwei gegenteilige Fehler, die man machen kann, oder? Aber man kann auch mit vielen Worten nichts sagen… Also schauen wir uns hier die wichtigsten Elemente für deinen „Above the Fold“-Bereich an plus Beispiele, damit es greifbar wird:
KI-Kompass
Viele sind der Meinung, dass sich SEO nicht mehr lohnt – weil die Klicks durch Googles KI-Antworten zurückgegangen sind. Wenn du den Erfolg deiner Websites an Klicks misst, stimmt das vielleicht.
Ich persönlich und auch meine Kund:innen verfolgen aber andere Ziele: Wir wollen Menschen mit unseren Texten ansprechen und ihnen zeigen, wobei wir ihnen helfen können. Und daraus Kontakte gewinnen, die wirklich zu unseren Werten und unserem Angebot passen.
Damit das möglich ist, brauchst du individuelle, menschliche und zu den Needs deiner Zielgruppe passende Website-Texte – ein absolutes Basisprogramm in der SEO, das in Zeiten von KI unverzichtbar geworden ist.
H1-Headline
Die H1-Überschrift hat eine ziemlich schwierige Aufgabe: Sie soll schnell und präzise klar machen, worum es geht, welche Lösung du anbietest, für wen das ist – und warum das wertvoll ist. Puh.
Vielmehr als um bloße Keywords geht es in der H1-Überschrift darum, dass Nutzer:innen auf deiner Seite bleiben und gerne wiederkommen – so ähnlich wie wenn man immer wieder das liebste Café besucht…
Wenn du noch kannst, nenne ich noch einen Aspekt: Eine richtig gute H1-Headline erzeugt Neugierde. Das ist aber, zugegeben, die Königinnen-Disziplin.
Aus der Praxis: Viele Versuche, Leser:innen neugierig zu machen, enden in Verwirrung. „So individuell wie du“ kann viel bedeuten: maßgeschneiderter Anzug, UX-Design oder personalisierter Ernährungsplan…?
Erkläre lieber den Nutzen für deine Leser:innen: Partnerschaft auf Augenhöhe, mehr Zeit für die Familie, stabilen und nachhaltigen Umsatz erzeugen, Sichtbarkeit ohne Dauerposten… um mal ein paar ganz unterschiedliche Beispiele zu nennen.
Vorteil / Nutzen
Im Text unter deiner Headline kannst du weiter vertiefen: Warum ist das Thema relevant? Für wen ist es gedacht? Was habe ich als Nutzerin vom Besuch auf dieser Seite?
Bevor es zu theoretisch wird, schauen wir uns Beispiele von Headlines und Vertiefungen an:
„Steuerberatung für Selbstständige“
„Du willst dich endlich sicher fühlen bei Umsatzsteuervoranmeldung, Betriebsausgaben & Co.? Ich erkläre dir, was wichtig ist – verständlich, geduldig und ganz ohne Steuerkauderwelsch.“
„Scheidung rechtssicher abschließen – und endlich wieder nach vorn schauen“
„Du steckst mitten in einer Trennung und möchtest herausfinden, welche Rechte und Pflichten du hast? Ich begleite dich Schritt für Schritt – mit einer ehrlichen und realistischen Einschätzung, die fair für beide ist.“
KI-Kompass
KI kann dir helfen, Wünsche und Herausforderungen deiner Zielgruppe zu identifizieren. Aber: KI spiegelt nur wider, was du reingibst – dein Input bestimmt maßgeblich, was bei KI-Textgeneratoren rauskommt.
Meiner Meinung nach werden Zielgruppen-Kenntnisse durch Tools wie ChatGPT ergänzt – aber nicht ersetzt. Denn auch nach bald 3 Jahren sind KI-Antworten oft noch generisch. Statt KI kannst du also deine Zielgruppe direkt fragen, was sie bewegt…
Call to Action (CTA)
Viele Websites verpassen leider die Chance, Nutzer:innen den Weg zur nächsten Handlung aufzuzeigen. Das Problem: Wenn ich als Besucherin nicht weiß, was ich als Nächstes tun soll – dann mache ich nichts.
Hier ist der Call to Action (CTA) unser guter Freund. Er sagt: „Jetzt Termin vereinbaren“, „Beratung buchen“ oder „Mehr erfahren“.
Bei den Beispielen siehst du: Die Texte sind ganz konkret und auch ein bisschen banal. Weil du deinen Besucher:innen super einfach klar machen musst, was bei dem Klick passiert.
Best Practice: Der CTA sollte von der Gestaltung her auffällig – und textlich eindeutig und kontextbezogen sein.
Bild
Grundsätzlich würde ich dir immer ein individuelles Bild empfehlen – anstatt einem Stockfoto. Wenn du eine Personenmarke bist, dann zeig dich (meine Meinung). Wir Menschen wollen erfahren, wer hinter dem Inhalt steckt und Tests auf Social-Media-Werbung zeigen: Menschen interagieren am stärksten mit Inhalten, die Menschen zeigen.
Falls du selbst nicht sichtbar sein möchtest, lass dich von deiner Designerin oder deinem Designer zur Bildsprache beraten.
Noch ein heißer Tipp: Text auf Bilder zu setzen geht oft schief, weil der Text dann nicht mehr lesbar ist. Auch hier hilft eine Designerin oder ganz einfach: Bild und Text nebeneinander platzieren.
Gewinne Leads und Kund:innen über deine Website
Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden und herausfinden, ob SEO ein passendes Marketing-Standbein für dich ist. Und ob wir beide ein gutes Match sind, um dein SEO-Projekt bald zusammen anzugehen.
Conversions steigern
Welche Inhalte du brauchst und was gut bei deiner Zielgruppe ankommt, weißt du am besten oder musst du ausprobieren. Hier einige Best-Practice-Tipps, die du testen kannst:
- Zwei Textebenen im Call to Action, zum Beispiel: „Jetzt mehr Erfahren“ und darunter „Du gelangst zum Bestellformular“
- Vertrauenselemente direkt unter dem CTA: Testimonial, Logos von Kund:innen oder auch Aussagen wie „100 % kostenlos“…
- Dazu können auch branchenspezifische Vertrauenselemente wie Siegel oder Zertifikate gehören
- Und auch eine schnelle Ladezeit kann die Conversions beeinflussen, sodass Nutzer:innen schnell alle Infos abrufen können
- Natürlich wirkt der Gesamtauftritt deiner Seite – auch die Inhalte, die nach dem „Above the Fold“-Bereich folgen
Sind Slider sinnvoll?
Uff, was soll ich sagen. Ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen guten Grund für einen Slider. Weder aus SEO- noch aus Nutzer-Perspektive. Der einzige Grund, mehrere Inhalte im „Above the Fold“-Bereich festzulegen, ist meiner Meinung nach, dass man sich nicht für eine Aussage oder eine Zielgruppe entscheiden kann – oder nicht weiß, was man eigentlich sagen will.
Damit gibt man aber Verantwortung an die Leser:innen ab, die ausklamüsern müssen: Was ist die Botschaft? Bin ich gemeint?
Und im Endeffekt nehmen Nutzer:innen sowieso den ersten Slide wahr, den Rest sortieren sie mehr oder weniger aus ihrem Gehirn aus.
Mehr zum Thema Slider: Hör dir meine Podcast-Folge zum Thema Slider an (und warum du meiner Meinung nach auf Slider verzichten solltest) – hier findest du die Folge auf Spotify
Praxis-Tipp: Ein statisches Bild mit einer klaren Botschaft, einem echten Nutzenversprechen und einem CTA wirkt meist überzeugender als fünf wechselnde Aussagen ohne klare Führung.
Auswirkungen auf SEO
Suchmaschinenoptimierung wird oft gleichgesetzt mit Keywords. Und ja, das Grundprinzip von SEO ist ja: Mensch gibt Keyword ein – Google analysiert Anfrage – Google gibt Antwort oder schlägt Seiten vor.
Trotzdem sind Keywords nicht bei jeder Seitenart der Fokus der Optimierung: Manchmal kann es auch die Conversion sein oder eine Verbindung zu Leser:innen aufzubauen. Deine Über-mich-Seite ist dafür ein gutes Beispiel: Außer auf deinen Namen ist sie nicht für ein Keyword optimierbar.
Dazu kommt, dass auch das Nutzerverhalten Auswirkungen auf SEO hat.
Warum ich dir das alles erzähle? Weil es deinen Fokus auf den „Above the Fold“-Bereich schärfen soll.
Frage dich zuerst: Was ist dein Ziel mit der Seite – und was sollen Menschen dort genau machen? Je nach Seitenart ist das vielleicht viel wichtiger, als auf ein Keyword zu optimieren.
Konkrete Auswirkungen auf SEO hat der „Above the Fold“-Bereich je nach Seite und Ziel also durch:
- Keyword-Ranking
- Nutzerverhalten wie Verweildauer, Aufrufe weiterer Unterseiten, Conversions
- Erfüllung der Suchintention
Fazit
Der „Above the Fold“-Bereich ist wie die Tür in dein digitales Zuhause. Du kannst diese Tür öffnen, oder Besucher:innen vor der Nase zuschlagen.
Einladend werden deine Inhalte durch ein klares und präzises Werteversprechen, eine einfach nachvollziehbare Navigation und ja, auch ein ansprechendes Design.
Falls du unsicher bist, was auf deinen Seiten ganz oben stehen soll, hast du vielleicht noch nicht 100% Klarheit über deine Positionierung, deine Zielgruppe oder das Problem, das du für sie löst. Oder du hast das alles – bringst es aber nicht aufs Blatt? Dann begleite ich dich gerne im Schreibprozess, hier findest du meine Angebote.
Ja, sogar noch mehr: Gerade weil mobile Bildschirme kleiner sind, zählt sozusagen jeder sichtbare Pixel. Wenn der Einstieg überzeugt, scrollen Nutzer:innen weiter oder klicken auf den CTA – oder sie springen schnell wieder ab.
Achte mobil darauf, dass alle wichtigen Elemente im oberen sichtbaren Bereich abgebildet sind: H1-Headline, Call to Action und ggf. die Vertiefung.
Können? Ja.
Wenn du mit dem textlichen Ergebnis zufrieden bist und deine Ziele zur Kundengewinnung damit erreichst. In der Praxis wird aber aus einer „einfachen“ KI-Handhabung eher ein Alles-klingt-gleich-Brei – und damit sehe ich in der KI-Entwicklung eher die Chance, sich mit menschlichen Texten abzuheben.
Deswegen kannst du KI natürlich trotzdem für deine Texte nutzen – aber ohne Erfahrungen beim Schreiben kann man schwer einschätzen, was daran gut ist und was nicht.
„Willkommen“ / „schön, dass du hier bist“ / „schau dich um“ – solche nett gemeinten Begrüßungen passen in physische Geschäfte. Aber online verschwenden sie Platz für die Kommunikation von einem echten Nutzen. Und auch die Zeit deiner Besucher:innen, die grade schnell-mit-Dringlichkeit-ich-hab-keine-Geduld-wo-finde-ich-das Antworten suchen (ja, wir leben in einer schnelllebigen Zeit).
Mit Tools wie Hotjar, Matomo oder Google Analytics kannst du prüfen:
- Scrolltiefe (wie weit scrollen Nutzer:innen wirklich?)
- Verweildauer (bleiben sie auf der Seite?)
- Click-Through-Rate auf den CTA
- Conversionrate (z. B. Anmeldung, Kontaktaufnahme, Buchung)