Google AI Mode 2025: Was du jetzt über SEO wissen musst

Maike Burk 18 Nov. 2025

Fakten für Eilige

  • Seit Oktober 2025 ist Googles AI Mode in Deutschland verfügbar

  • Der AI Mode (= KI-Modus) ist ein eigener Chatbot-Tab in Google auf Basis von Gemini 2.5

  • Google kann hunderte Recherchen gleichzeitig durchführen und spielt sie als zusammengefasste und personalisierte Antwort aus

  • Klicks auf Websites werden weniger, aber qualifizierter

  • KI ändert nichts an der Nachfrage deiner Zielgruppe nach deinem Thema

  • Anfragen im AI Mode sind 3-5x länger als herkömmliche Suchanfragen – Longtail Keywords und spezfische Zielgruppen-Fragen rücken in den Vordergund

Was ist der Google AI Mode?

Der Google AI Mode ergänzt die klassische Suche um KI-generierte Antworten – gestützt auf Googles Sprachmodell Gemini 2.5.

  • Neu ist eine integrierte Chat-Funktion, mit der du als Nutzer:in Rückfragen stellen oder deine Suche verfeinern kannst. Neben einer Texteingabe kannst du deine Anfrage auch als Voice-Search oder über Bilder stellen
  • Statt einer Liste an Links zeigt Google jetzt eine KI-Antwort – in Deutschland werden dazu auch Quellen von Websites angezeigt
  • Im Unterschied zu den im Mai 2025 ausgerollten AI Overviews bezieht der AI Mode Informationen aus hunderten Quellen
  • Nutzer:innen stellen ihre Frage nicht mehr mit starren Keywords, sondern beschreiben ein Anliegen ausführlicher – laut Google sind die Suchanfragen im AI Mode 2-5x länger als bei der klassischen Suche
  • Was an Googles Lösung gegenüber KI-Textgeneratoren wie ChatGPT oder Claude so stark ist: Google erstellt individuelle Antworten auf Basis von Daten wie dem Standort, vergangenen Suchen und dem Nutzerverhalten. Mit jeder Suche sammelt Google neue Daten, wodurch das System sehr wahrscheinlich immer besser wird
  • Einen andere großen Vorsprung hat Googles durch den über Jahre gereiften Algorithmus: Die KI versteht nicht nur die Frage, sondern auch die Suchabsicht dahinter. Sie führt automatisch zahlreiche Nebenrecherchen durch, um passende Antworten zu finden
  • Wie bei anderen KI-Chatbots gibt es jetzt auch die Option, Folgefragen im Chat zu finden

Google sichert sich die KI-Vorherrschaft

Der AI Mode ist Googles Antwort auf die Entwicklungen im Bereich der KI-Suche. Und gleichzeitig der größte Umbau der Suchmaschine seit ihrer Gründung.

Die Umstellung zum AI Mode ist aus meiner Sicht auch eine Machtdemonstration: Google möchte der zentrale Einstiegspunkt ins World Wide Web bleiben. Bis dato ist an Googles Vormachtstellung nicht zu rütteln, denn:

  • Google verarbeitet täglich 14 Milliarden Suchanfragen (14.000.000.000) – ChatGPTs Anfragen machen davon 0,47 % aus
  • KI-Chatbots wie ChatGPT greifen auf Googles und Bings Index sowie auf Googles Rechenzentren zurück – Google liefert hier also die KI-Infrastruktur
  • Google investiert 85 Milliarden USD in den Ausbau dieser Infrastruktur, zum Beispiel für mehr Rechenzentren, KI-Forschung und auch Mitarbeiter:innen (während ChatGPT noch rote Zahlen schreibt)
  • Kein anderes Unternehmen auf der Welt verfügt über so viele Daten wie Google – zu dessen Ökosystem auch Android, Gmail, Youtube, Google Maps usw. gehören

Falls du mehr über den AI Mode erfahren möchtest, schau dir hier mein Webinar zum AI Mode an (ohne Anmeldung, einfach auf den Link klicken)

Macht, Daten, Marktanteile

Die aktuell große Frage in der Onlinewelt: Wird Google im Zeitalter von KI bestehen bleiben oder ist SEO tot? Dazu müssen wir meiner Meinung nach das „Ökosystem“ der KI-Anbieter anschauen: Denn wer die meisten Daten, die beste KI-Infrastruktur und das meiste Geld hat, kontrolliert die Zukunft der Suche. Das ist und bleibt Google.

Mit jeder Suche und jeder Interaktion im AI Mode wächst dieser Datensatz – und damit auch Googles Fähigkeit, Werbung punktgenau auszuspielen, eigene Services zu verbessern und Nutzer:innen dauerhaft an das System zu binden.

Unterschied AI Mode und AI Overviews

Die AI Overviews waren sozusagen ein erster Schritt von Google: Hier werden KI-Antworten oberhalb der organischen Suchergebnisse ausgespielt:

In Deutschland sind die AI Overviews seit März 2025 Teil der Suchergebnisse während der AI Mode einige Monate später, im Oktober 2025, dazu kam. Der AI Mode geht einen Schritt weiter: Er ist ein eigenständiger Modus, also unabhängig von organischen Suchergebnissen, ähnlich wie ein Chatbot.

Viele werfen die AI Overviews und den AI Mode durcheinander – verständlich, denn Google hat in kurzer Zeit mehrere Begriffe für KI-Systeme eingeführt:

  • Google SGE (Search Generative Experience) war die Testversion
  • AI Overviews (AIOs) sind die generativen KI-Antworten in den normalen Suchergebnissen
  • AI Mode ist ein zusätzlicher Modus – erreichbar über einen eigenen Tab

Im Gegensatz zu Google SGE, was nur ein Konzept blieb, sind die AI Overviews und der AI Mode beide bei Google ausgerollt.

Klassische Suche vs. Googles KI-Antworten

Klassische SucheAI Overviews (März 2024)AI Mode (Oktober 2024)
Liste von 10 organischen Treffern + Adsoberhalb der regulären Google-Sucheeigener Tab in Google (wie ein Chatbot)
einzelne Links werden angezeigtwenige Quellenggf. hunderte Quellen
kein Dialog möglich, nur ändern der Suchanfragekein Dialog durch Chat-Funktion möglichRückfragen und Dialog über Chat-Funktion möglich
Textantworten, teils Videos/ BilderTextantworten, inkl. Quellenangabenmultimediale Antworten

Was verändert sich für Nutzer:innen?

Die Suche wird persönlicher, länger und dialogischer. Das bedeutet, dass Menschen viel präzisere und ausschweifendere Suchanfragen eingeben. Dazu kommen neue Eingabeformen wie Sprache oder Bild – und die Option, Rückfragen zu stellen oder die Antwort zu verfeinern.

Letztlich verändert der AI Mode also auch, wie wir in Google suchen: Nutzer:innen erhalten Antworten auf ihre individuellen Fragen – und erwarten dann auch, dass sie präzise Antworten erhalten.

Statt „schnelles Abendessen gesund“ suchen Menschen zum Beispiel:

„Was kann ich heute Abend kochen, das gesund und in 20min fertig ist, wenig Abwasch macht (zum Beispiel ein One-Pot Rezept) und auch meinem Vierjährigen schmeckt?“

An dem Beispiel siehst du, dass Suchanfragen auch länger werden: Google hat bereits festgestellt, dass Suchen im AI Mode 2-5x länger sind als in der konventionellen Suche.

Die größte Veränderung, die dir als Website-Betreiber:in vielleicht schon schwer im Magen liegt: Nutzer:innen müssen nicht mehr unbedingt klicken, um Antworten zu erhalten. Und damit kommen wir zu einer der wichtigsten und vielleicht auch schmerzhaftesten Veränderung für uns Selbstständige und Unternehmen: Wir bekommen weniger Klicks auf Websites. Warum das nicht nur negative Effekte hat – lies weiter:

Was verändert sich für Website-Betreiber:innen?

Die Gerüchte stimmen: Websites verzeichnen jetzt durch KI weniger (und vielleicht auch drastisch weniger) Klicks über Google. Bevor wir unsere Websites abschalten (wie manche in ihrer Panik anscheinend schon gemacht haben…) – müssen wir erstmal einordnen, was der Klick genau bedeutet.

1. Weniger Klicks

Tatsächlich ging es bei erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung nie um den bloßen Klick – sondern immer auch um die Fragen:

  1. Wer hat geklickt?
  2. Was passiert nach dem Klick?

Hohe Impressionen, aber wenige Klicks? Falls du diese Zahlen bei dir siehst: Sehr wahrscheinlich ist es das neue Normal. Deine Inhalte werden in den klassischen Suchergebnissen angezeigt sowie in Googles AI Overviews und im AI Mode – darum steigen die Impressionen. Gleichzeitig sinken die Klicks, da Nutzer:innen Antworten direkt in Google erhalten.

In der konventionellen Google-Suche, die statistisch übrigens noch 70-90% des Traffics auf Websites ausmacht, können wir auf viele Klicks abzielen: Ein Suchbegriff wie „gesunder Schlaf“ kann potenziell sehr viele Menschen auf deine Website bringen.

Das klingt attraktiv, weil wir mit viel = gut assoziieren.

Aber diese konventionellen Keywords bringen auch viele Streuverluste mit sich, weil potenziell jede Person nach gutem Schlaf sucht: Elternteile, Schwangere, gestresste Berufstätige, ältere Menschen, Führungspositionen…

Das heißt im Umkehrschluss: Nicht jeder Klick ist gleich viel „wert“, weil du natürlich nicht all diese Zielgruppen gleichermaßen ansprechen kannst.

Daraus leitet sich ab, was nach dem Klick passiert. Sehr wahrscheinlich hast du höhere Chancen, dass Menschen aus deiner Zielgruppe mit deiner Seite interagieren – also wenn du bei der Frage nach gesundem Schlaf auf das Thema Schwangerschaft, Verantwortung im Beruf, älter werden, Wechseljahre, Kinder oder sonstiges eingehen kannst.

Beispiel 1 :
„Ich wache seit Beginn der Wechseljahre nachts ständig gegen 3 Uhr auf – was kann ich tun, um besser durchzuschlafen, ohne gleich zu Medikamenten zu greifen?“

Beispiel 2:
„Wie kann ich als Führungskraft trotz Dauerstress, hoher Verantwortung im Alltag und wenig Freizeit abends gut runterkommen, die Arbeit loslassen und erholsamer schlafen?“

Hinter Zielgruppen stehen Menschen mit jeweils eigenen Bedürfnissen. Die beiden Beispiele oben zeigen, dass man unterschiedliche Bedürfnisse nur sehr schwer mit einer pauschalen Antwort decken kann – was übrigens schon immer ein Problem in der konventionellen Suchmaschinenoptimierung war, wo Anfragen in vielen Fällen nicht so spezifisch gestellt werden konnten.

2. Zielgruppe ist die neue, alte Basis

Merke: Ein Klick sagt aus, wie oft eine Website aufgerufen wurde. Nicht mehr und nicht weniger.

Und damit kommen wir zu einem wichtigen Aspekt, der in der Suchmaschinenoptiierung zwar nicht neu ist – aber mit KI an Bedeutung gewinnt: Wenn Menschen jetzt gezielter suchen und sehr konkrete, spezifische Fragen formulieren, wird Relevanz wichtiger als bloße Reichweite.

Genauer gesagt: Du willst Klicks von den richtigen Menschen, denen du mit deinem Angebot weiterhelfen kannst – und die nach dem Klick wahrscheinlicher einen nächsten Schritt machen wie z.b. eine Kontaktaufnahme.

Vorteil: Wenn du Inhalte auf spezifische Anfragen optimierst, gibt es viel weniger Konkurrenz im Netz.

Googles AI Mode zwingt uns also dazu, unserer Zielgruppe genauer auf den Zahn zu fühlen. Vielleicht macht KI unsere SEO-Strategie also noch empathischer – wer hätte das gedacht…?

3. Website-Texte müssen sitzen

Ich predige das seit Jahren, aber jetzt gibt es keinen Ausweg mehr: Wenn weniger Menschen über SEO auf deine Website gelangen, müssen diese „weniger-en“ Menschen beim Klick auf deine Seite von deinen Texten angefasst sein.

Ein schlechter oder auch semi-guter erster Eindruck wiegt jetzt viel schwerer, weil es einfach weniger „Masse“ an Zugriffen auf Websites gibt.

Ich sehe darin auch eine riesige Chance: Ich habe meine Website 2025 komplett überarbeitet, meine Werte und meine Ausrichtung nochmal geschliffen – und mir meine Zielgruppe und Wunschkundin neu vor Augen geführt. Ein sehr wertvoller Prozess für SEO und auch für die Kundengewinnung.

Die andere Chance ist: Viele Websites klingen sehr ähnlich, kann man machen, ganz okay oder nach „schon wieder vergessen, wer das war“. Ganz offen gesprochen: Es finden sich sehr viel einfacher Beispiele schlechter Websites als von wirklich herausragenden. Insofern kann man sich hier mit etwas Mühe einen großen Vorsprung verschaffen.

Empfehlung: Starte mit deinen statischen Seiten wie der Startseite, weil die sehen Besucher:innen fast immer.

KI-Kompass

Spannend ist, dass uns KI wieder zurück führt zu absoluten SEO-Basics, Empathie für unsere Zielgruppe – und zu individuellen Website-Texten. Anstatt dir hier einen Prompt zu empfehlen, würde ich dir gerne ans Herz legen: Nutze KI-Tools wie Claude oder ChatGPT – aber ohne in die Falle von generischem, nichts-fühlenden Content zu tappen, wie alle das grade tun: Ein Trauerspiel fürs lesende Auge, das nur zu Absprüngen und Vergessenheit führen kann..

4. Teile deine Praxis-Erfahrungen

Mir ist nicht abschließend klar, wie gut Google die KI-Entwicklung findet (wenn wir jetzt mal so tun, als wäre Google eine Sache oder Person…). Denn zu Beginn vom großen ChatGPT-Schub hat Google bekannt gegeben, dass KI-generierte Website- und Blog-Inhalte abgestraft werden.

In der Praxis hat sich das nicht durchgesetzt, denn Tests meines SEO-Kollegen Finn Hillebrandt haben gezeigt, dass Google KI-Texte nicht mit abschließender Gewissheit erkennen kann. Sehr unwahrscheinlich also, dass diese Art von Texten systematisch abgestraft werden.

Obwohl es natürlich Sinn macht, dass Google die Qualität für Nutzer:innen oben halten will (um die Nummer 1 der Web-Suche zu bleiben) – kam mir diese Ankündigung auch wie eine Trotzreaktion vor.

Dazu kommt, dass Google einfach mal 2 Jahre gebraucht hat, um die AI Overviews und den AI Mode auszurollen, also Suchenden KI-Antworten zu liefern.

Ein positiver Aspekt, der aus dieser anfänglichen KI-Antihaltung hervorgegangen ist: Google betont heute stärker als je zuvor, wie wichtig echte Autor:innen sind.

Und genau hier kommt dein Vorteil ins Spiel: Individuelle Perspektiven, echte Erfahrungen, klare Haltung – das sind die Inhalte, die jetzt zählen. Anstatt einfach Informationen runterzurattern, solltest du Leser:innen und Google zeigen, dass du das Thema verstehst, erlebt hast – und einordnen kannst.

Ich schreibe meine Texte inzwischen viel lockerer und persönlicher von der Hand als je zuvor, weil Google und ich uns da einig sind, dass das der beste SEO-Weg ist.

5. Suchintention neu denken

Und das führt zum nächsten Punkt: die Suchintenion.

In der konventionellen Suchmaschinenoptimierung hat uns die Suchintention dazu gezwungen, Inhalte nach Schema F zu erstellen – und darin zu versuchen, doch noch etwas anders zu machen als alle anderen.

Ein Sachverhalt, den viele meiner Kund:innen schon immer verwirrend fanden und den ich auch schwer greifbar machen konnte. Nach dem Motto: Erfülle die Suchintention (= sei wie alle andern), aber schaffe neuen Mehrwert (= sei einzigartig).

Ich denke, dass wir mit dem AI Mode ein bisschen mehr in Richtung Einzigartigkeit rücken – und unsere Inhalte stärker von den Fragen unserer Kund:innen, Klient:innen, Patient:innen usw. abhängig machen als von bestehenden Inhalten, die bereits bei Google ranken.

Das schafft mehr Freiheiten in der Erstellung von Content – macht es aber vielleicht auch schwerer, passende Texte zu schreiben, wenn man a) wenig Schreiberfahrung hat oder b) seine Zielgruppe nicht so gut kennt.

Die große Chance ist, dass du als Selbstständige in Zukunft vielleicht weniger mit großen, etablierten Firmen konkurrierst – und sich innerhalb deiner Nische neue Suchanfragen entwickeln (weil die Suchen ja spezifischer werden, du erinnerst dich…).

In der Praxis hatten viele meiner Kund:innen in der klassischen Suchmaschinenoptimierung das Problem, dass die Keywords und der dafür erstellte Content eine „zu breite“ Zielgruppe angesprochen haben. Beispiel:

Ein Keyword wie „Stress-Prävention“ kann von einem CEO oder einer alleinerziehenden Mutter gesucht werden – das bringt riesige Streuverluste mit sich, weil du für Rankings nicht gezielt deine Zielgruppe ansprechen konntest.

Jetzt sinken zwar die Klicks, aber dafür werden sie viel gezielter. Und wenn du die Website-Basics gut umgesetzt hast, steigen sehr wahrscheinlich auch deine Conversions, weil die Menschen, die jetzt klicken schon vorqualifiziert sind.

6. Keywords bleiben, aber anders

Menschen nutzen weiterhin Worte, schriftlich oder per Voice-Search, um ihr Anliegen zu formulieren. Das Prinzip „Keyword löst Google-Antwort aus“ bleibt also mehr oder weniger bestehen.

Ein Problem sehe ich bei den Daten: In der klassichen Keyword-Recherche siehst du das Suchvolumen von einzelnen Wörtern oder kurzen Suchphrasen wie „Content Strategie“. Was du (noch) nicht siehst, sind Daten zu sehr vereinzelten Suchanfragen oder zu ganzen Sätzen, die Menschen ja jetzt schon eingeben.

Also entweder entwickeln sich die Keyword-Tools hier weiter – oder wir nutzen die Keyword-Recherche als Ausgangssituation, um daraus spezifischere Fragen der Zielgruppe abzuleiten.

Ich könnte aus dem Keyword „Content Strategie“ also ableiten, dass viele meiner Kund:innen das Problem haben, aus all ihren Ideen eine klare, konsistente Themenplanung machen zu können – und dazu ganz speziell einen Leitfaden oder Prozess suchen.

Das ist ein bisschen Zukunftsmusik und ehrlicherweise sind das Vermutungen meinerseits, ich habe dazu keine Daten. Was die Datenlage sagt: Momentan kannst du noch sehr gut mit klassischen Keywords ranken – denn über normale SEO kommt bisher immer noch der meiste Website-Traffic. Daten und Fakten dazu habe ich dir in meinem kostenfreien KI-Webinar zusammengefasst

Meine Einschätzung zu Keywords

Es wird weniger um exakte Keywords und einen stringenten Aufbau von Content rund um die breite, allgemeine Suchintention gehen – stattdessen wird die Keyword-Recherche eher ein Aufhänger, um grundsätzliche Themen-Ideen zu finden und das Suchverhalten der Zielgruppe zu verstehen.

Daraus gilt es dann spezifische Inhalte für die Zielgruppe zu erstellen. Heißt auch: Zielgruppe verstehen, ggf. Marktreche mit Kund:innen machen – wird noch wichtiger.

Was bei SEO gleich bleibt

Viele Marketing-Menschen reiten auf dem Weltuntergang von SEO rum oder betonen, wie krass sich jetzt alles verändert. Aber wenn du SEO schon eine Weile im Blick hast, wirst du beim Lesen dieses Blogartikels vielleicht gemerkt haben: Alle „Neuerungen“ sind eigentlich uralte SEO-Praxis.

Also hier eine kurze Liste an Aspekten, die bei SEO gleich bleiben (für den Wohlfühl-Faktor):

  • Websites haben den Zweck, von dir als Anbieter:in zu überzeugen, Vertrauen aufzubauen und deine Zielgruppe auf ihrer Kundenreise zu begleiten
  • Schnelle Ladezeiten helfen, dass Menschen schneller Antworten finden
  • Strukturierte Daten helfen Google, deinen Content besser zu verstehen
  • Texte sollen direkt auf den Punkt kommen, damit Menschen schnell Antworten finden
  • Jeder Blogartikel braucht einen Küchenzuruf und eine ansprechende Headline
  • Erstelle für jede Seite individuelle Titel und Meta-Beschreibungen
  • Nutzer:innen hinterlassen mit ihrem Verhalten einen Fußabdruck, der in Googles Bewertung deiner Seite mit einfließt
  • Interne und externe Links sind die Infrastruktur des Internets
  • und viele, viele, viele mehr… (schreib mir deine Ergänzung gerne unten in die Kommentare)

Das sind nur ein paar wenige Beispiele. Etwa 90% von SEO bleibt gleich – über die Änderungen kläre ich regelmäßig in meinem Podcast und in meinem SEO-Newsletter auf.

Chancen für Selbstständige und KMU

Viele Selbstständige erleben die Umstellung von Google ins neue KI-Zeitalter mit Sorge – verständlich, denn die gewohnten Erfolgskennzahlen geraten ins Wanken. Aber jetzt das SEO-Handtuch zu werfen wäre eine Trotzreaktion, da sind wir uns einig, oder?

Fassen wir also nochmal die Chancen zusammen, die du insbesondere als Selbstständige oder mit einem kleinen Unternehmen in der Welt der Suchmaschinenoptimierung durch KI hast:

Traffic mit Qualität: Du erreichst gezielter solche Menschen, die potenziell zu deiner Angebotswelt passen – damit sinken zwar die Klicks, aber auch die Streuverluste reduzieren sich. Raus kommen ggf. höhere Conversions, weil mehr der Besuche zu einer Handlung über deine Website führen.

Kürzere Texte können reichen: Statt 3.000-Wörter-Mammutartikeln brauchen KI-Systeme kurze, präzise Antworten auf konkrete Fragen – ideal für Selbstständige, die mit wenig SEO mit wenig Zeit umsetzen möchten.

Weniger starre Optimierung: Weil es weniger zwanghaft auf Keywords und die Suchintention ankommt, kannst du deinen Content natürlicher schreiben.

Weniger Konkurrenz: Longtail Keywords haben eh schon weniger Wettbewerb – und jetzt sind Suchanfragen noch spezifischer. Du konkurrierst also nicht mehr mit tausenden Seiten zum gleichen Oberthema, sondern mit wenigen (oder keinen) anderen Inhalten, die exakt auf dieselbe Frage antworten.

Positionierung gewinnt an Wert: Je klarer du dich mit deinem Angebot, deiner Haltung und deiner Zielgruppe positionierst, desto besser kannst du auf spezifische Fragen antworten. Das macht deine Reichweite spezifischer – und auch dein Angebot weniger austauschbar.

Du kannst deine Expertise sichtbarer machen: Gerade persönliche Erfahrungen, Einblicke aus dem Alltag, echte Fallbeispiele oder Learnings werden durch Google stärker gewichtet (EEAT). Das spielt Solo-Selbstständigen in die Karten, weil sie viel näher an der Praxis und an den Kund:innen dran sind, als Content-Creator großer Unternehmen.

Höhere Conversions: Alltagstaugliche Tipps oder Antworten auf spezifische Fragen, mit denen sich deine Zielgruppe stark identifizieren kann, führen zu einer stärkeren Bindung – und steigert ggf. auch deine Conversions.

Fazit

Ehrlicherweise war es ja immer schon so: Der Klick ist nur der erste Schritt – er sagt Null über den Erfolg deiner Website aus. Entscheidend ist und bleibt und war schon immer: Was nach dem Klick passiert.

Dafür ist es jetzt umso wichtiger, die deine Website-Texte topfit zu machen, um die „weniger Besucher:innen“ freundlich zur nächsten logischen Handlung zu führen. Da auf 95% der Websites diese Basics nicht stimmig sind, haben wir alle hier noch sehr viel Spielraum, um über unsere Websites Kund:innen zu gewinnen.

Muss ich anders schreiben, um im AI Mode sichtbar zu werden?

Eigentlich ist das gar nichts Neues, aber jetzt liegt der Fokus noch mehr auf schnelle und präzise Antworten. Wenn du z.B. einen Blogartikel schreibst, solltest du die wichtigsten Fragen möglichst schnell beantworten – ohne vorher weiträumig in das Thema einzuleiten.

Was unterscheidet den AI Mode von ChatGPT?

Der AI Mode basiert auf Googles Sprachmodell Gemini 2.5 und ist als eigener Tab bei Google aufrufbar. Im Gegensatz zu ChatGPT greift der AI Mode auf aktuelle Daten, Suchverläufe, Standortinfos und Googles riesige Index-Infrastruktur zu. Dadurch sind die Antworten oft stärker personalisiert und auf Suchverhalten angepasst. ChatGPT agiert „isolierter“, während Google im AI Mode auch SEO- und Website-Signale auswertet.

Wie finde ich passende Longtail Keywords für den AI Mode?

Nutze die klassische Keyword-Recherche als Ausgangspunkt. Tools wie Answer the Public, Google Suggest oder auch Gespräche mit Kund:innen helfen, aus den gefundenen Themen spezifischere Fragen abzuleiten.

Das Gesicht hinter dem Beitrag

Autorin

Maike Burk

Gründerin & CEO von Satzgestalt

Hi, ich bin Maike, deine SEO-Expertin für langfristige Sichtbarkeit und weniger Social-Media-Stress. Ich zeige dir auf meinem Blog, wie du bei Google gefunden wirst – und Wunschkund:innen durch deinen Content überzeugst. Nachhaltig, empathisch und ohne ständiges Posten.

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