01 Jul Google Leak: Diese Rankingfaktoren sind neu
Veröffentlicht am 1. Juli 2024 | von Maike Burk
Es gibt Gossip: Im März 2024 wurden durch einen „Leak“ Dokumente von Google veröffentlicht, die aus internen Datenbanken von Google stammen.
Darunter befinden sich Inhalte, die uns Einblicke über die Bewertungsmechanismen von Google geben – also welche Faktoren für Website-Rankings wichtig sind.
In diesem Blogartikel erfährst du, welche Faktoren neu dazu gekommen sind und was das für deine Suchmaschinenoptimierung bedeutet.
Im März 2024 wurden interne Dokumente von Google veröffentlicht, die Einblicke in die Bewertungsmechanismen von Google geben. Daraus können wir ableiten, welche Faktoren für Rankings wichtig sind, die wir zuvor nicht kannten oder die beispielsweise von Google dementiert wurden.
Veröffentlicht wurde das Dokument versehentlich, indem ein Bot die Daten in der Google Search Warehouse API hochgeladen hatte – der bekannte SEO-Experte Rand Fishkin wertete die Daten aus und machte sie öffentlich.
Bei den Dokumenten handelt es sich um über 2.500 Seiten mit über 14.000 Ranking-Faktoren.
Google hat bestätigt, dass es sich bei dem Leak um interne Daten von Google handelt. Wir wissen also, dass die Dokumente echt sind. Aber: Google hat sich bisher nicht zu den Inhalten und ihrer Auslegung geäußert.
Was wir aus diesen Dokumenten und Inhalten jetzt herauslesen, ist also eine Interpretation aus der SEO-Szene.
Folgende Aspekte können wir aus dem Google-Leak nicht ableiten:
– Wie wichtig der jeweilige Rankingfaktor ist
– Ob der Rankingfaktor zum jetzigen Zeitpunkt noch von Google genutzt wird oder vielleicht in der Vergangenheit genutzt wurde
Außerdem werden Datenbanken und Tools erwähnt, die unbekannt sind oder auf das Intranet von Google verweisen. Obwohl wir also Einblicke in unauthorisierte Dokumente erhlaten haben, können wir Google nicht zu 100 Prozent in die Karten schauen.
In den Google-Dokumenten werden um die 14.000 Rankingfaktoren genannt. Hier kommen die wichtigsten, die du als Selbstständige:r oder Unternehmer:in für deine Website umsetzen kannst, damit du auf dem aktuellsten Stand bei SEO bist:
Früher haben wir in den Suchergebnissen oft Websites weit oben gefunden wie „Haus-bauen.de“ oder „SEO.de“ – Domains also, bei denen der Name schon das wichtigste Keyword für diese Branche enthält.
Das hat nach meiner Bebachtung schon seit Jahren nachgelassen – und aus dem Google-Dokument heraus kann man lesen, dass Google diesen Ranking-Vorteil bewusst abgeschwächt hat.
Dein Vorteil: Du kannst auch mit einem Domainnamen ranken, der nicht das Keyword enthält.
SEO ist ein langfristiger Marketing-Kanal, das kommunizieren wir SEOs ja schon immer.
Aus dem Google-Dokument können wir ableiten, dass das Thema Zeit ein Faktor ist, der in das Ranking bei Google mit einfließt. Es stimmt also, dass Websites einen gewissen „Trust“ = Vertrauen aufbauen müssen, um gute Ranking-Ergebnisse zu erzielen.
Rückschluss: Ich würde daraus schließen, dass wir uns mit hochwertigem Content positionieren müssen. Und ein etwas schleppendes Ranking-Ergebnis, das 4–12 Monate dauert, noch kein Grund zur Panik ist. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Lange war es in der SEO-Szene ein offenes Geheimnis, jetzt kann man es wohl nicht mehr bestreiten: Die Klickdaten in den Suchergebnissen bei Google werden ausgewertet.
Das heißt, wenn zum Beispiel verhältnismäßig viele User:innen auf einen bestimmten Beitrag in den Suchergebnissen klicken, kann das Ranking dieser Seite steigen.
Ich persönlich finde das wenig überraschend, obwohl Google diesen Aspekt in der Vergangenheit schon dementiert hatte. Manchmal gibt es dafür auch gute Gründe dafür, dass Google solche Informationen zurückhält. Zum Beispiel, weil dann plötzlich alle auf die Idee kommen, Klicks zu kaufen. Und genau darum soll es ja nicht gehen, denn Google will vor allem zufriedene Nutzer:innen.
Es gibt „good clicks“ (= gute Klicks)
Neu ist die Info, dass es sogenannte „good clicks“ gibt. In diesem Zusammenhang wird auch ausgewertet, wann die Seite das letzte Mal einen guten Klick erhalten hat.
Von SEO-Experten wird vermutet, dass diese guten Klicks zum Beispiel von der passenden Zielgruppe stammen – also von Menschen, die nach dem Klick auch mit der Seite interagieren oder vielleicht auch später wieder auf die Seite zurück kommen (wiederholt beim selben Onlineshop einkaufen zum Beispiel).
Fazit: Google stellt anhand von den Klicks fest, ob das Thema für die Zielgruppe relevant ist. Und dann aber auch, ob es zum aktuellen Zeitpunkt immer noch relevant ist.
Wenn du langfristig relevant bleiben möchtest, setze auf Evergreen Content.
Was wäre, wenn deine Wunschkund:innen von ganz alleine auf dich zukommen? Lerne im SEO-Freunde-Newsletter, wie du mit deiner Website bei Google sichtbar wirst – und die richtigen Kund:innen anziehst:
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„Inspiriert durch deine wertvollen Inhalte habe ich SEO-optimierte Blogartikel geschrieben, die tatsächlich fast alle auf Seite 1 ranken. Von Herzen danke für deinen tollen Content!”
Sophie – Newsletter-Abonnentin
Was offiziell auch noch nicht so klar war: Wenn du Traffic beispielsweise auf eine bestimmte URL bekommst, kann das Ranking dadurch positiv beeinflusst werden. Beispiel: Jemand mit einer großen Reichweite verlinkt deinen Blogbeitrag – dann kann sich das positiv auf die Ranking-Platzierung auswirken.
Tipp: Wenn du zum Beispiel einen neuen Blogartikel veröffentlichst, könntest du Google Ads darauf schalten oder den Artikel im Newsletter verlinken – und dadurch dein Ranking anstupsen.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser positive Effekt aber nur eintritt, wenn die Besucher:innen mit dem Blogartikel zufrieden sind (und nicht gleich wieder abhauen).
Google stuft ein, wie aufwendig deine Inhalte sind. Es wird also bewertet, ob dein Text eher mal schnell larifari zusammengestellt worden ist – oder ob es sich um einen gut aufbereiteten, recherchierten und sinnvoll zusammengestellten Text handelt.
Das könnte auch bedeuten, dass KI-generierte Texte eher nicht so gut punkten; schließlich fallen die ja nicht unter „aufwendig“.
Rückschluss: Natürlich kannst du ChatGPT und andere KI-Tools als Unterstützung für deine Seite nutzen. Und ich sehe in der Praxis nicht, dass solche Texte per se schlechter ranken – schließlich geht es darum, dass deine Leser:innen die passende Antwort auf ihre Suche bei dir finden. Und klar ist auch, dass menschliche Texte halt viel individueller sind als KI-Texte.
Lies hier mehr über ChatGPT und SEO
Ich lehre meinen Kund:innen seit Jahren zwei wichtige Prinzipien, wenn sie ihren Content erstellen:
- Der Küchenzuruf: Mach dir im Voraus bewusst, was die Kernaussage deines Blogartikels ist und folge diesem roten Faden.
- Die umgekehrte Pyramide: Die wichtigsten Infos stehen ganz oben, weil User:innen sonst schneller wieder weg sind, als du versuchen kannst, sie neugierig zu machen.
Genau das scheint für Google auch ein Ranking-Kriterium zu sein, sag ich doch!
Und eine neue Information ist: Anscheinend werden längere Beiträge von Google nicht zu Ende eingelesen. Was das genau bedeutet, also ab wie vielen Zeichen, das wissen wir nicht. Also stelle die wichtigsten infos gleich an den Anfang deiner Seite(n), sodass die wichtigsten Themen direkt abgedeckt sind.
Fazit: Im Endeffekt hat das Team von Google sehr gut verstanden, wie User:innen im Internet agieren und was sie sich wünschen – denn diese Faktoren sind sehr gängige Basics im Journalismus.
Google ist wichtig, wann du deinen Content verfasst hast.
In der Praxis sieht man allerdings auch, dass ältere Beiträge gut ranken können – wichtiger scheint also, wie aktuell das Thema für deine Zielgruppe ist. Wenn du über die Fußball-EM berichtest, spielt Aktualität eine viel größere Rolle, als wenn du über Facebook-Werbeanzeigen schreibst.
Fazit: Es lohnt sich wirklich nur, das Aktualisierungs-Datum von deinem Beitrag zu ändern, wenn du auch inhaltlich Aspekte hinzugefügt / aktualisiert / verändert hast. Und das ist halt dann nötig, wenn es auch thematische Änderungen und neues Wissen gibt, sagt mir mein SEO-Menschenverstand.
Lies hier weiter: Wie oft soll ich meinen Content ändern?
Immer wenn es Algorithmus-Updates gibt, berichtet Sistrix über Schwankungen von bekannteren Domains. Sehr häufig sieht man da als Beispiele Websites aus dem Bereich YMYL- (Your Money Your Life) – das sind zum Beispiel Gesundheits- und Finanz-Themen.
Es ist also schon länger aufgefallen, dass diese Themen besonders betroffen sind – und nun kann man sehen, dass bei YMYL-Themen eigene Algorithmen wirken als bei anderen Themen.
Rückschluss: Google versteht dein übergreifendes Thema. Es macht also Sinn, dich nicht zu breit aufzustellen und zum Beispiel ALLE Marketing-Themen anzubieten, sondern aus SEO-Sicht macht eine Fokussierung auf ein bestimmtes Thema wie „Linkedin-Marketing“ Sinn. Ist auch greifbarer für deine Zielgruppe.
Von der sogenannten „Sandbox“ habe ich ehrlicherweise jetzt zum ersten Mal gehört. Dabei handelt es sich um einen Filter, der neue Domains daran hindern soll, sofort in den Rankings nach oben zu steigen.
Sozusagen eine Vorsichtsmaßnahme, sodass Spam-Inhalte nicht mal eben schnell „nach oben manipuliert“ werden können.
Anscheinend hat Google diese „Sandbox“ in der Vergangenheit dementiert, wobei ich ihre Existenz echt sehr logisch finde – vor allem im Zusammenspiel mit dem Faktor Zeit, der ja oben schon genannt worden ist.
Fazit: Wir müssen unsere Sache schon ernst nehmen und richtig machen – Google geht gegen Spam vor und am Ende ist deine Zeit viel besser investiert, wenn du Mehrwert für deine Zielgruppe anbietest.
Der Google Leak gibt interessante Einblicke in die Ranking-Mechanismen von Google.
Aber wir können auch aufatmen, denn: Denn für Google ist und bleibt am wichtigsten, dass User:innen zufrieden sind. Das wissen wir im Prinzip ja schon seit Jahren.
Richte deinen Fokus auf die Menschen, die du erreichen möchtest. Das ist das banale Fazit, was man auch mit den neuesten Kenntnissen über Googles Rankingfaktoren ziehen kann.
Wie kann ich sicherstellen, dass mein Content relevant ist?
Alles beginnt bei deiner Zielgruppe – wenn du verstehst, für wen du deinen Content und dein Angebot erstellst, wirst du viel passenderen Content entwickeln können.
Wie kann ich überprüfen, ob mein Content als aufwendig genug gilt?
Google sagt natürlich nicht, dass du x Stunden an einem Blogartikel arbeiten musst, sodass er relevant für deine Zielgruppe wird. Relevant ist dein Blogartikel, wenn Menschen aus deiner Zielgruppe ihn lesen und deine Seite wieder besuchen.
So wie wir Google aus den letzten Jahren kennen, wird der Algorithmus sehr genau auswerten, wie Menschen mit deinem Content interagieren – und nicht die Zeit, die du an einem Blogartikel gesessen hast.
Aber: Deine Leser:innen werden spüren, ob es in deinen Texten noch menschelt – oder ob du sie großteils durch einen KI-Bot gejagt hast.
Achte auf: Qualität und Tiefe deiner Recherchen, Struktur und Lesbarkeit deiner Texte, individuelle und einzigartige Perspektiven auf dein Thema, ggf. zusätzliche Medien wie Bilder, Videos, Infografiken…
Wie kann ich Traffic auf meine neuen Inhalte lenken?
Nutze die Marketing-Instrumente, die du zur Verfügung hast, zum Beispiel Social Media, Newsletter, Kooperationen, Werbeanzeigen (Facebook / Instagram oder Google Ads).
Sollte ich auf KI-generierten Content verzichten?
Ganz und garnicht. Die Frage muss ja nicht so ultimativ sein – sondern sollte eher lauten: Wie kann ich mit KI arbeiten, sodass ich mir a) Zeit spare und b) meine Texte immernoch für meine potenziellen Kund:innen geschrieben sind, sodass sie dann auch mein Angebot wahrnehmen.
Welche Tools sind hilfreich, um die (neuen) Rankingfaktoren zu überwachen?
Das bleibt erstmal „beim Alten“: Mit Tools wie Google Analytics, Google Search Console, Ahrefs, Semrush, Ryte, Moz… kannst du die Performance deiner Website überwachen und optimieren.
Du möchtest nicht mehr am Rockzipfel von Social Media hängen? Sondern lieber Anfragen von potenziellen Kunden erhalten, die deine Seite im Internet finden? Im Newsletter zeige ich dir, wie du automatisch über SEO gefunden wirst:
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„Ich habe dank deiner Hilfe schon wieder einen richtig gut rankenden Artikel (Suchvolumen 1.300), schwanke zwischen Platz 1 und 3 🥳.”
Cristina – Newsletter-Abonnentin
Eva Dragosits
Posted at 09:55h, 02 JuliLiebe Maike,
vielen Dank für diese übersichtliche Zusammenfassung! Ich habe schon einiges über das Google Leak gelesen, aber noch nie so verständlich und anschaulich aufbereitet wie in diesem Artikel.
Liebe Grüße,
Eva
Sarah
Posted at 11:07h, 02 JuliHallo liebe Eva, vielen Dank für dein positives Feedback, das freut uns sehr! 🙂
Liebe Grüße, Sarah aus Team von Satzgestalt
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